Lexikon der Fernerkundung

Roskosmos

Raumfahrtbehörde der russischen Föderation. Die Agentur ist für das zivile Raumfahrtprogramm des Landes zuständig und hat ihren Sitz im Sternenstädtchen nahe Moskau. Sie wurde 1992 nach der Auflösung der Sowjetunion und Gründung der russischen Föderation gegründet und hat die wesentlichen Ressourcen der sowjetischen Raumfahrt übernommen. Frühere Namen der Agentur sind RKA (Rossijskoje Kosmitscheskoje Agenstwo), RAKA (Rossiiskoje Awiazionno-Koswitscheskoje Agenstwo) und Rosaviakosmos.

Roskosmos benutzt aktuell zwei Raumfahrtbahnhöfe: Plessezk bei Archangelsk in Russland, das von der russischen Föderation langfristig zur Hauptbasis ausgebaut werden soll, sowie Baikonur in Kasachstan, die Hauptbasis der sowjetischen Raumfahrt. Für die Nutzung von Baikonur müssen auf Basis eines Pachtvertrages Gebühren an Kasachstan bezahlt werden. Als mögliche Alternative zu Baikonur wurde Swobodny im fernen Osten Russlands in Betracht gezogen. Eine Vielzahl von Raketenstarts erfolgte auch vom Startkomplex Kapustin Jar an der Wolga.

Lange Zeit unterhielt die russische Raumfahrtbehörde die Raumstation Mir, die sich trotz Finanzierungsschwierigkeiten sogar acht Jahre länger als vorgesehen im Dienst befand. Sie wurde schließlich am 23. März 2001 aufgegeben, da man sich auf die Internationale Raumstation (ISS) konzentrieren wollte.

Russland beteiligt sich jetzt maßgeblich an der ISS, zu deren Versorgung, insbesondere nach der Verzögerung und schließlich der Beendigung des Space-Shuttle-Programms, die Sojus-Rakete mit dem Sojus-Raumschiff und dem Progress-Raumtransporter eingesetzt werden.

Roskosmos ist inzwischen Vollmitglied des Consultative Committee for Space Data Systems (CCSDS), einer internationalen Organisation, in der sich die führenden Weltraumorganisationen zusammengefunden haben mit der Aufgabe gemeinsame Methoden des Datenverkehrs mit Raumfahrzeugen, vornehmlich von Forschungssonden auszuarbeiten.

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