Lexikon der Fernerkundung

Defense Support Program (DSP)

Dt. Verteidigungs-Unterstützungs-Programm; Bezeichnung für ein militärisches Satellitenprogramm der U.S. Air Force zur Frühwarnung vor Angriffen mit ballistischen Raketen. Es bildet die Hauptkomponente der US-amerikanischen Frühwarn-Einrichtungen.

Die Satelliten verfügen über ein Infrarot-Teleskop um startende Raketen aufzuspüren sowie über Sensoren, die nukleare Explosionen entdecken können. Während der Operation Desert Storm waren die DSP Satelliten in der Lage, Starts der irakischen Scud-Raketen zu lokalisieren und somit Vorwarnungen für Zivilisten und militärische Einheiten in Israel und Saudi-Arabien zu liefern.

Die DSP-Frühwarnsatelliten sind alle in einer geostationären Umlaufbahn (GEO) positioniert und mit Breitband-IR-Sensoren für zwei Wellenlängenbereiche ausgestattet; ihre Hauptaufgabe ist die Entdeckung von Raketenstarts. Die Empfindlichkeit der IR-Sensoren ermöglicht auch die Detektion von Flugzeugen, die mit eingeschalteten Nachbrennern fliegen, oder von Raumfahrzeugen in tieferen Orbits. Auch größere terrestrische Explosionen oder Brände werden registriert. Die Masse der Satelliten hat im Laufe der Zeit von anfänglich 900 kg auf 2.400 kg zugenommen. Die Abmessungen im Orbit sind 10 m Höhe und 6,7 m im Durchmesser. Auch die von Solarzellen zur Verfügung zu stellende elektrische Leistung wurde ständig gesteigert bis auf derzeit 1,5 kW. Alle Generationen der DSP-Satelliten wurden von TRW (seit 2002 Northrop Grumman) entwickelt und gebaut.

Das Defense Support Program wird vom Space-Based Infrared System abgelöst.


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