Lexikon der Fernerkundung

Defense Meteorological Satellite Program (DMSP)

Ein meteorologisches Satellitenprogramm der U.S. Air Force, zur weltweiten Sammlung und Verbreitung von Daten zu Atmosphäre, Ozean, Sonnen- und Geophysik sowie zur Wolkenbedeckung auf täglicher Basis. Die Aufnahme der Bilder erfolgt im sichtbaren bis infrarotnahen Band (0,4 bis 1,1 Mikrometer) sowie im thermisch-infraroten Band (ca. 8 bis 13 Mikrometer) bei einer Auflösung von etwa 3 km. Die Daten sind zu einem großen Teil auch zivilen Nutzern zugänglich. Instrument für die zivile Nutzung an Bord der DMSP-Satelliten ist neben anderen das abbildende Mikrowelleninstrument (Special Sensor Microwave Imager, SSM/I).

Das Programm wird vom Space Command der Luftwaffe verwaltet, wobei die National Oceanic and Atmospheric Administration die Operationen im Orbit durchführt. Die (ursprünglich als geheim eingestufte) Mission der Satelliten wurde im März 1973 enthüllt. Sie liefern Wolkenbedeckungsbilder aus polaren, sonnensynchronen Umlaufbahnen mit einer Höhe von 830 km.

Gegenwärtig sind DMSP F-16 bis F-18 aktiv. Ihnen sind folgende Orbit-Daten gemein: sonnensynchron, 833 km Bahnhöhe, 101 min Umlaufdauer, 98,7° (F-13) bzw. 98,9° (F-15/16) Inklination.

F-19 fiel 2016 nach nur 2-jähriger Betriebsdauer wegen defekter Stromversorgung aus. Vorübergehende Pläne, das DMSP durch das NPOESS-System zu ersetzen, sind überholt. Künftig sollen getrennte zivile und militärische Produktlinien entwickelt werden.

DMSP sollte durch das Defense Weather Satellite System (DWSS) ersetzt werden, das jedoch 2012 eingestellt wurde. Im Jahr 2017 erhielt die Luftwaffe den Auftrag zum Bau des ersten der neuen Verteidigungswettersatelliten, des Weather System Follow-on Microwave (WSF-M) Satelliten.

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