Lexikon der Fernerkundung

DORIS

  1. Franz. Akronym für Détermination d'Orbite et Radiopositionnement Intégré par Satellite, alternativ engl. Akronym für Doppler Orbitography and Radiopositionning Integrated by Satellite; auf dem Doppler-Effekt basierendes Zweifrequenz-Mikrowelleninstrument der CNES zur zentimetergenauen Bahnbestimmung von Satelliten mit integrierter Funkpositionierung.
    An Bord der Raumflugkörper werden Doppler-Signale von einem Netz kleiner Sender (sog. Beacons) auf der Erde empfangen und verarbeitet. Aufgrund der schnellen Relativbewegung von Satelliten und Bodenstationen unterliegt das Signal einer starken Frequenzverschiebung (Dopplereffekt), die beobachtet wird. Aus der Änderung der Frequenzverschiebung während eines Satellitendurchgangs kann Information über die Position der Beobachtungsstation auf der Erdoberfläche abgeleitet werden. Die daraus ermittelten Bahndaten gelangen dann in Verbindung mit den Sensorinformationen zur Bodenstation zurück.
    DORIS stellt heute im Bereich der Höhenmessung eine Referenz dar. Es wird/war eingesetzt auf TOPEX/POSEIDON, Jason 1-3, SPOT-3/4/5, ENVISAT, HY-2A, CryoSat-2, SARAL, Sentinel-3, HY-2B, Jason CS2/Sentinel6B. Das Bodensegment wird von allen DORIS-Missionen genutzt.
    Zusätzlich zur Bahnbestimmung werden die DORIS-Daten genutzt, um die Dynamik der festen Erde besser verstehen zu lernen, Gletscher, Erdrutsche und Vulkane zu überwachen sowie um die Modellierung des irdischen Schwerefeldes und der Ionosphäre zu verbessern.
    DORIS trägt im Rahmen des IERS (International Service for Earth Rotation and Reference Systems) zur Realisierung und Laufendhaltung des terrestrischen Referenzsystems ITRF (IERS Terrestrial Reference Frame) bei.
  2. Schwester des Autors

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