Lexikon der Fernerkundung

Umweltsatellit

Bezeichnung für Satelliten, die vorrangig zur Beobachtung und Überprüfung des Zustandes der Erde eingesetzt werden. Insbesondere dienen sie zur Erforschung der Erdatmosphäre (Zusammensetzung, Spurengaskonzentrationen, Isotopenhäufigkeiten, Temperaturbestimmung, Druckmessung etc.), der Landflächen (Vegetation, Bodenbeschaffenheit, Katastrophenmonitoring etc.), der Meeresoberfläche (Meeresoberflächentemperatur, Salinität, Algenwachstum, Verschmutzung etc.) und der Polkappen (Veränderungen der Eisbedeckung etc.).

Für Umweltsatelliten werden häufig polare Umlaufbahnen in ca. 400 bis 800 km Höhe gewählt.
Ziel der Beobachtungen ist es, ein genaues Bild der Umweltveränderungen zu erhalten, um mit diesen Daten Vorhersagen für die zukünftige Entwicklung der Erde zu machen. Diese Beobachtungen erfolgen sowohl mittels Sensoren, die im sichtbaren und infraroten Bereich arbeiten, wie auch mit solchen die für Radarwellen und Magnetfelder empfindlich sind. Umweltsatelliten tragen häufig eine Vielzahl von Messinstrumenten. Der frühere europäische Umweltsatellit ENVISAT trug zum Beispiel zehn Fernerkundungsinstrumente zur Umweltbeobachtung. Weitere Umweltsatelliten-Missionen sind bzw. waren unter anderem Aura, SMOS, Sentinel-5P und die seit 2000 bzw. 2011 inaktiven ERS-1/-2. Auch die modernen Versionen der von der amerikanischen NOAA betriebenen Wettersatelliten werden wegen ihrer vielfältigen Funktionen als 'environmental satellites' bezeichnet.

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