Lexikon der Fernerkundung

SAVI

Engl. Akronym für soil adjusted vegetation index, dt. bodenbereinigter Vegetationsindex (BBVI). Er wird wie andere Vegetationsindizes auf der Basis von Satellitendaten errechnet. Der bodenbereinigte Vegetationsindex ähnelt in der Berechnung sehr dem NDVI. Neben dem Reflexionsgrad im nahen Infrarot (NIR) und im roten sichtbaren Bereich (rot) geht aber noch der empirisch festzulegende Korrekturfaktor L ein:

 \mathrm{SAVI} = \frac{\mathrm{NIR}-\mathrm{rot}}{\mathrm{NIR}+\mathrm{rot} + L} \cdot (1 + L)

Der Faktor L variiert zwischen 0 und 1, wobei ihm umso kleinere Werte zugewiesen werden, je dichter die Vegetation ist. Oft wird 0,5 als mittlerer Wert angewandt. Da der bodenbereinigte Vegetationsindex stark von L abhängt, wird in den meisten Fällen der NDVI als robusterer Index bevorzugt.

In Gebieten, in denen die Vegetationsdecke niedrig ist (< 40 %) und wo die Bodenoberfläche exponiert ist, kann die Reflexion von Licht im roten und im nahinfraroten Teil des Spektrums die Werte des Vegetationsindexes beeinflussen. Dies ist besonders problematisch wenn zwischen verschiedenen Bodentypen Vergleiche gemacht werden, die möglicherweise verschiedene Lichtmengen im roten Spektralbereich und im nahen Infrarot reflektieren (d.h. Böden mit unterschiedlichen Helligkeitswerten). Der bodenbereinigte Vegetationsindex wurde als Modifikation des NDVI entwickelt, um den Einfluss der Bodenhelligkeit bei geringer Vegetationsdecke zu korrigieren.

Die Berücksichtigung des Bodeneinflusses geschieht auf Kosten der Empfindlichkeit des Vegetationsindexes. Verglichen mit dem NDVI ist der SAVI im allgemeinen weniger empfindlich gegenüber Vegetationsveränderungen (Menge und Bedeckung mit grüner Vegetation) und gleichzeitig empfindlicher gegenüber atmosphärischen Unterschieden.


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