Lexikon der Fernerkundung

Satellitenarchäologie

Engl. satellite archaeology, fr. archéologie spatiale; aufkommender Zweig der prospektierenden Archäologie, bei der hochauflösende Satellitensensoren zum Einsatz kommen, die über ihre Empfindlichkeit im thermischen und infraroten Bereich des elektromagnetischen Spektrums potentielle Fundstellen bis zu einer Tiefe von ca. 1 Meter anzeigen können. Die von den Satelliten empfangene Strahlung wird in Bilder umgesetzt und diese werden von Archäologen nach feinen Anomalien untersucht, die sich an der Erdoberfläche zeigen können. Landschaftsprägende Elemente wie Boden, Vegetation, Geologie und menschengemachte Strukturen haben spezifische Signaturen, die von Satelliten mit multispektralen Sensoren identifiziert werden können. Die Datenauswertung kann dann ein 3D-Bild der beobachteten Gegend erzeugen. Mit dessen Hilfe können menschengemachte Strukturen sichtbar gemacht werden, die unter der Vegetation und der oberen Bodenschicht vorhanden sind, und die mit bloßem Auge nicht erkennbar wären. Kommerzielle Satelliten haben eine Bodenauflösung zwischen 0,4 m und 90 m, was die Erkennung der meisten alten archäologischen Fundstätten und die damit verbundenen Merkmale z.B. in Gebieten wie Ägypten, Peru, Arabische Halbinsel und Mittelamerika ermöglicht. Archäologen, die mit Satellitenbildern arbeiten, hoffen auf eine weitere Verfeinerung der Auflösung in den nächsten Dekaden, die es ihnen z.B. auch erlaubt, Töpfereischerben unter der Erdoberfläche zu erkennen.
Siehe auch: Archäologie und Fernerkundung

Weitere Informationen:


Pfeil nach linksSatellitenaltimetrieLupeIndexSatellitenastronomiePfeil nach rechts