Lexikon der Fernerkundung

SAPIENS

Projekt des Geoforschungszentrums Potsdam (GFZ) zum Wissenstransfer. Mit SAPIENS fördert die Helmholtz-Gemeinschaft über das GFZ die Bereitstellung von Satellitendaten, um Erkenntnisse aus der Wissenschaft im Alltag nutzbar zu machen. SAPIENS steht dabei für „Satellitendaten für Planung, Industrie, Energiewirtschaft und Naturschutz“. Das Projekt wird fachlich von der GFZ-Sektion Fernerkundung unterstützt.

Das Projekt soll für Anwenderinnen und Anwender aus der nicht-wissenschaftlichen Praxis aufzeigen, welche Informationen aus Erdfernerkundungsdaten gewonnen werden können, wie diese aufbereitet werden müssen und wie verlässlich sie sind. Viele dieser Daten stehen kostenfrei bereit, so wie die Daten der Copernicus Sentinel-Missionen, oder das Landsat-Programm des amerikanischen Geological Service (USGS).

SAPIENS richtet sich insbesondere an Fachbehörden auf der Ebene von Kommunen, Landkreisen, Regierungsbezirken und Bundesländern sowie Nichtregierungsorganisationen und Medien. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Weiterbildungsangeboten. Dazu gehören Online-Seminare, Lehrvideos und Übungsbeispiele mit Anleitungen. Anhand konkreter Beispiele wird aufzeigt, wie Fernerkundungsdaten in der Praxis genutzt werden können.

Hinter SAPIENS steht die Erkenntnis, dass etwa Fachverwaltungen häufig Entscheidungen auf Grundlage von Geoinformationen treffen. Beispiele sind Flächennutzungskonflikte bei Bauvorhaben, die Ausweisung von Biotopen oder die Einhaltung von Gewässer- und Naturschutzauflagen. Auch gehören Berichtspflichten im Bereich Habitat-Monitoring oder Waldschaden-Kartierung dazu. Zentral ist dabei meist, den ökologischen Zustand von Gebieten zu ermitteln oder zu bestimmen, wie dieser sich durch geplante Eingriffe verändert. Fernerkundliche Methoden können viele Kontrollparameter großflächig bereitstellen und so bestehende Verfahren ergänzen.

Parallel zu SAPIENS fördert das brandenburgische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur das Projekt KONSAB, womit die Nutzung von Satellitendaten in der Land- und Forstwirtschaft im Land Brandenburg verbessert werden soll. Land- und Forstwirte sowie ihre Berater lernen beispielsweise, wie sie anhand von Satellitendaten das langjährige Ertragspotential eines Feldes bestimmen oder den Zustand ihres Waldes kartieren können. KONSAB steht für „Kommunikationsinitiative zur Nutzung von Satellitendaten in der Agrar- und Forstwirtschaft“ und ist ebenfalls im Technologietransfer des GFZ angesiedelt.

Für das GFZ steht bei beiden Projekten im Vordergrund, Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten, also die Zielgruppen durch Weiterbildungsformate in die Lage zu versetzen, Geodaten entsprechend der eigenen Anforderungen zu nutzen. Gleichzeitig wird damit die Digitalisierung in der Verwaltung und in der Land- und Forstwirtschaft unterstützt.

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