Lexikon der Fernerkundung

SAOCOM-1

Span. Akronym für Satélite Argentino de Observación Con Microondas 1A; die Mission SAOCOM-1 besteht aus zwei Erdbeobachtungssatelliten (SAOCOM-1A and -1B) der argentinischen CONAE (Comisión Nacional de Actividades Espaciales). SAOCOM-1A wurde am 8. Oktober 2018 mit einer Falcon-9-Trägerrakete von der Vandenberg Air Force Base in eine sonnensynchrone Umlaufbahn auf 620 km Höhe gebracht. SAOCOM-1B folgte am 30. August 2020.

Die dreiachsenstabilisierten Satelliten sind mit einem im L-Band bei rund 1,275 GHz arbeitenden Radar mit synthetischer Apertur ausgerüstet. Die etwa 1.500 kg wiegende Radaranlage an Bord der Satelliten verfügt über 140 Einzelantennen mit einer Fläche von rund 35 Quadratmetern bei einer Breite von rund 3,5 Metern und einer Länge von rund 10 m. Das System besitzt Beobachtungsmodi mit Schwadbreiten zwischen 20 und 350 Kilometern. Die dabei mögliche räumliche Auflösung liegt zwischen 10 und 100 m. Die von der Firma INVAP S.E. (Investigaciones Aplicadas Sociedad del Estado mit Sitz in San Carlos de Bariloche) gebauten Satelliten besitzen eine geplante Lebensdauer von 5 Jahren.

SAOCOM-1A ist Bestandteil eines Satellitensystems einer maßgeblich von Argentinien und Italien getragenen internationalen Initiative zur Katastrophenbewältigung (SIASGE, Sistema Italo Argentino de Satélites para la Gestión de Emergencias). Er kann Messungen der Bodenfeuchte durchführen, die Ausmaße von Überflutungen bestimmen und Wasserverschmutzungen z. B. durch Kohlenwasserstoffe aufdecken. Mit diesen Daten können auch Projekte zur Überwachung der Wälder, zur Erfassung der Bodenfeuchte und zur Messung der Oberflächenverformung gefördert werden.

SAOCOM - Infographik

SAOCOM - Infographik

Die wichtigsten Ziele der SAOCOM-Mission sind:

  • Unterstützung der Landwirtschaft, der Hydrologie - einschließlich Überschwemmungen und anderer Notfälle
  • Erstellung von operativen Bodenfeuchtekarten
  • Nutzung der interferometrischen Fähigkeiten von SAR

 

Quelle: ESA

Die ESA wird den Satelliten von Anfang bis zum Ende der bedeutenden Mission im Weltraum begleiten und mit den Teams vor Ort zusammenarbeiten. So wird SAOCOM-1A während der gesamten Zeit im Orbit kontinuierlich vom Space Debris Office der ESA unterstützt, die das Risiko von Weltraumschrott in der Nähe der Satelliten abschätzen und festlegen, ob und wie Manöver durchgeführt werden sollten, um Zusammenstöße zu vermeiden.

Weitere Informationen:


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