Lexikon der Fernerkundung

Raketenstartplatz

Einrichtung zum Start von Raketen, hier speziell von Trägerraketen, stellt eine oder mehrere Abschussrampen und Startleitstände zur Kontrolle der Startprozedur zur Verfügung. Für Flüssigkeitsraketen sind auch Anlagen zur Lagerung und ggf. Erzeugung des flüssigen Treibstoffes nötig.

Ein Raketenstartplatz wird möglichst weit entfernt von menschlichen Siedlungen errichtet, um Gefahren für die Bevölkerung bei einer Explosion möglichst gering zu halten. Meist wird ein Standort am Meer gewählt, da das Meer eine exzellente leicht zu überblickende Sicherheitsfläche für den gefahrlosen Niedergang von Raketenteilen darstellt.

Raketenstartplätze von denen auch Satelliten und interplanetare Raumflugkörper gestartet werden, werden auch als Weltraumbahnhof bezeichnet. Die bekanntesten Raketenstartplätze sind Cape Canaveral in den USA, Baikonur in Russland und Kourou in Französisch-Guyana. Daneben gibt es noch zahlreiche weniger bekannte Raketenstartplätze.

In Europa sind Esrange bei Kiruna in Schweden und Salto di Quirra auf Sardinien die wichtigsten Raketenstartplätze. Deutschland hat zur Zeit keinen Raketenstartplatz, besaß aber seit 1936 dreimal einen und zwar von 1936 bis 1945 in Peenemünde, der hauptsächlich zur Erprobung (nicht zum militärischen Einsatz!) der A4/V2 diente, von 1957 bis 1964 im Wattengebiet von Cuxhaven, von den Ernst Mohr, die "Herrmann-Oberth-Gesellschaft e.V." und die "Berthold-Seliger-Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH" diverse Raketen, wie die Kumulus und die Cirrus starteten und auf der Halbinsel Zingst an der Ostseeküste, wo sich von 1988 bis 1992 ein Startplatz für russische MMR06-M Raketen befand. Polen startete in den 70er Höhenforschungsraketen vom Typ Meteor von Truppenübungsplätzen in der Nähe von Leba und Ustka.

Weitere Informationen:


Pfeil nach linksRADOLANLupeIndexRaman-StreuungPfeil nach rechts