Lexikon der Fernerkundung

MIRAVI

Engl. Akronym für MERIS Images Rapid Visualisation, dt. 'Schnellansicht der MERIS-Bilder'; Service der ESA zum Abruf von Satellitenbildern in Quasi-Echtzeit für die breite Öffentlichkeit. MIRAVI folgte der Bahn des Satelliten ENVISAT (M. b.) um die Erde, erzeugte aus den von ENVISATs optischem Instrument MERIS gesammelten Rohdaten Bilder und stellte diese innerhalb von zwei Stunden ins Internet. Die Nutzung von MIRAVI ist kostenlos und erfordert keine Registrierung. Envisat umkreiste die Erde in 800 km Höhe in der polaren Umlaufbahn, wodurch MERIS im Dreitagesrhythmus die gesamte Erdoberfläche beobachten konnte. MERIS maß die von der Erde reflektierte Sonnenstrahlung, was bedeutete, dass das Sonnenlicht für die Erstellung der Bilder notwendig war. Die Daten sind inzwischen über das ESA Earthnet Online erreichbar.

N-S-Bildstreifen von der
Schwäbischen Alb bis zum
Lago Maggiore

 

12. September 2006

 

Quelle: ESA

Obwohl diese Bilder faszinierend sind und dem Nutzer das Gefühl geben, die Erde von einem Satelliten aus zu betrachten, sind sie nicht für wissenschaftliche Zwecke einsetzbar. Die Wissenschaftler nutzen Daten, die mit Hilfe der 15 Spektralbänder von MERIS und komplizierten Algorithmen erzeugt werden. Die Bilder von MIRAVI werden nur über ein paar Spektralbänder erstellt und bieten eine Ansicht, die einer Wahrnehmung mit bloßem Auge entspricht.


Pfeil nach linksMIRASLupeIndexMischpixelPfeil nach rechts