Lexikon der Fernerkundung

Wärmestrahlung

Syn. Thermalstrahlung; Wärmestrahlung ist elektromagnetische Strahlung, die von jedem Körper ausgesendet wird. Sie umfasst im elektromagnetischen Spektrum die UV-Strahlung, das sichtbare Licht und die Infrarot-Strahlung. Die zugehörigen Wellenlängen liegen also etwa im Bereich von 1 nm – 100 µm. Einige Autoren setzen die Wärmestrahlung mit Infrarotstrahlung gleich, bzw. mit Infrarotstrahlung und sichtbarem Licht.

Thermal- und Mikrowellenstrahlung spielen in der Geofernerkundung eine besondere Rolle, da ihre Ausbildung auf andere Eigenschaften der Oberflächenmaterialien zurückzuführen sind. Thermalstrahlung wird von Objekten emittiert und ist somit ein Maß der Oberflächentemperatur. Man spricht analog zum Reflexionsgrad von einem Emissionsgrad. Dieser ist materialspezifisch (Wärmekapazität) und kann ggf. zur Differenzierung von Objekten genutzt werden.

Wichtiger ist in der praktischen Fernerkundung die Lokalisierung von künstlichen oder natürlichen Wärmequellen (z.B. aktive Vulkane, Kühlwassereinleiter von Kraftwerken und Industrieanlagen). Zu diesem Zweck werden oft Nachtaufnahmen analysiert, da hier der Einfluss von erwärmender Sonneneinstrahlung ausgeschlossen werden kann. Die Auswertung von Thermaldaten gilt als schwieriges Unterfangen, da die nötige absolute Temperaturkallibrierung oft nur unzureichend möglich ist.


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