Lexikon der Fernerkundung

Transferorbit

Transferorbits sind eine besondere Art von Umlaufbahnen, die benutzt werden, um von einer Umlaufbahn in eine andere zu gelangen. Wenn Satelliten von der Erde gestartet und mit Trägerraketen wie der Ariane 5 in den Weltraum gebracht werden, werden die Satelliten nicht immer direkt auf ihre endgültige Umlaufbahn gebracht. Häufig werden die Satelliten stattdessen auf eine Transfer-Umlaufbahn gebracht: eine Umlaufbahn, auf der sich der Satellit oder das Raumfahrzeug mit relativ geringem Energieaufwand durch eingebaute Motoren von einer Umlaufbahn in eine andere bewegen kann.

Transferorbits sind meist eine elliptische Umlaufbahnen mit sehr erdnahem Perigäum in nur 200-300 km Höhe und einem Apogäum in ca. 36 000 km Höhe, die Bestandteil von Flugmissionen geostationärer Satelliten ist.

Auf diese Weise kann ein Satellit eine hochgelegene Umlaufbahn wie GEO erreichen, ohne dass die Trägerrakete den ganzen Weg bis zu dieser Höhe zurücklegen muss, was mehr Aufwand erfordern würde - dies ist wie eine Abkürzung. Das Erreichen von GEO auf diese Weise ist ein Beispiel für eine der gängigsten Transferumlaufbahnen, die als Geostationäre Transferbahn (GTO) bezeichnet wird.

Beispiel: Geostationärer Transferorbit

Nach dem Abheben bewegt sich eine Trägerrakete auf einem Weg, der durch die gelbe Linie in der Abbildung dargestellt ist, in den Weltraum. Am Zielort setzt die Rakete die Nutzlast frei, die sie auf eine elliptische Umlaufbahn bringt, wobei sie der blauen Linie folgt, die die Nutzlast weiter von der Erde wegführt. Der am weitesten von der Erde entfernte Punkt auf der blauen elliptischen Umlaufbahn wird als Apogäum und der nächstgelegene Punkt als Perigäum bezeichnet.

Wenn die Nutzlast das Apogäum in der GEO-Höhe von 35 786 km erreicht, zündet sie ihre eigenen Triebwerke so, dass sie in die kreisförmige GEO-Umlaufbahn eintritt und dort bleibt, was durch die rote Linie im Diagramm dargestellt wird. Der GTO ist also konkret der blaue Weg von der gelben Umlaufbahn zur roten Umlaufbahn.

Geostationärer Transferorbit Geostationärer Transferorbit Quelle: ESA

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