Lexikon der Fernerkundung

Satellitengestützter Krisen- und Lagedienst (SKD)

Innerhalb der Fernerkundungsdienste des BKG übernimmt der Satellitengestützte Krisen- und Lagedienst (SKD) wesentliche Aufgaben bei zerstörerischen Naturkatastrophen (z.B. großflächige Hochwasserereignisse), in Krisensituationen, Großveranstaltungen mit Sicherheitsrisiken (z.B. Fußballmeisterschaften) und bei der Bewertung von raumbezogenen Informationen für die gesamte Bundesverwaltung. Der SKD versorgt in diesen Fällen alle Einrichtungen des Bundes nutzerspezifische Lösungen.

Mit dem SKD hat das BKG eine vollkommen neue Infrastruktur eingerichtet, die ab dem 1. Januar 2021 für die gesamte Bundesverwaltung individuelle und schnelle Beratung sowie Produktion und Bereitstellung von Karten- und Lageprodukten anbietet. Auch Landes- und Kommunalverwaltungen können den Dienst im Krisenfall oder generell über Anfragen bei entsprechenden Bundesbehörden nutzen. Die erstellten Produkte werden in Abstimmung mit den jeweiligen Behörden zudem der Öffentlichkeit bereitgestellt.

Die Erstellung von Fernerkundungsprodukten für Bundesbehörden wurde bislang im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wahrgenommen. Seit 2013 profitiert der öffentliche Sektor durch die kurzfristige Beschaffung und Analyse aktueller Geoinformationen. Fernerkundungsdaten können so in Krisenfällen und zur Unterstützung der zivilen und öffentlichen Sicherheit dienen. Weitere Anwendungsfälle für Behörden finden sich in den Bereichen Klima, Umwelt und Wirtschaft.

Der neue Service ermöglicht zeitnahe, präzise und flächendeckende Lageinformationen. So lassen sich aus der Fernerkundung wichtige Informationen für die behördliche Entscheidungsfindung und für die Wahrnehmung der Aufgaben gewinnen. Einen großen Mehrwert bietet dabei die Verknüpfung von Luft- oder Satellitendaten mit anderen Sachinformationen in Karten- und Analyseprodukten.

Die Dienstleistungen des SKD:

Die Produkte:

Die Basis für die Produkte des SKD bilden raumbezogene Raster- und Vektordaten (vorrangig amtliche topographische Daten) sowie Fernerkundungsdaten. In Krisen und Notfällen erstellt der SKD ad-hoc Kartenmaterialien (analog und digital) als Entscheidungsgrundlage. Der SKD beschafft aktuelle Datengrundlagen und bietet fernerkundliche Analyseprodukte inklusive kartographischer Aufbereitung ebenso wie aktuelle Lagepläne für verschiedene Einsatzszenarien. Mit seinen Produkten unterstützt der SKD seine Kunden im gesamten Krisenmanagementzyklus.

Hierfür werden nicht nur die topographischen Grundlagendaten des relevanten Gebiets (Darstellung von Orts- bis Weltkarte möglich), sondern viele weitere Informationen aus anderen amtlichen Quellen oder aus Online-Medien verwendet, wie beispielsweise Standorte mit speziellen Notfalleinrichtungen und Verkehrsinformationen. Neben Karten liefert das BKG auch hochaktuelle Bilder, die von Drohnen aus der Luft oder von Satelliten aus dem Weltall aufgenommen werden. Diese Bilder werden in kürzester Zeit bedarfsgerecht von den Experten des BKG nach dem aktuellsten Stand der Technik und der Wissenschaft analysiert und kartographisch aufbereitet, sodass relevante Informationen für die jeweilige Lage sichtbar, verständlich und nützlich für Entscheidungsträger und Einsatzkräfte vor Ort sind. Das BKG stellt die Lagebilder auf Wunsch in gedruckter Form, in digitalen Formaten oder auch als Webanwendung über das Internet zur Verfügung.

Weitere Informationen:


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