Lexikon der Fernerkundung

SALTRACE

Engl. Akronym für Saharan Aerosol Long-range Transport and Aerosol-Cloud-Interaction Experiment, eine deutsche Initiative zur Untersuchung des Ferntransports von Mineralstaub aus der Sahara auf seinem Weg über den Atlantik in die Karibik. Dabei dient SALTRACE der Erforschung von Prozessen, die den Staub während seiner Lebenszeit verändern und der Analyse von Wechselwirkungen zwischen gealtertem Staub, Wolkenprozessen und der Strahlungsenergiebilanz der Erde. SALTRACE erlaubt es nicht nur, die Wirkungen von Mineralstaub auf die Atmosphäre und das Klima besser zu verstehen. Mit den Daten aus dem Projekt werden auch neue Methoden zur stallitenbasierten Erkennung von Vulkanasche in der Atmosphäre getestet. Das Experiment vereint bodengebundene und flugzeuggetragene in-situ- und Lidarmessungen, Langzeitbeobachtungen, Satellitenfernerkundung und numerische Modellierung.

Neben Meersalz ist Mineralstaub massenmäßig das bedeutendste Aerosol in der Atmosphäre.

SALTRACE unterteilt sich in drei Teilexperimente, die alle in der Region von Barbados stattgefunden haben. Der erste Teil wurde während der Regenzeit im Juni und Juli 2013 durchgeführt. Eine zweite Kampagne fand während der Trockenzeit im Februar 2014 statt, die letzte im Sommer 2014. Bei der ersten Kampagne wurde auch das DLR-Forschungsflugzeug Falcon eingesetzt.

falcon1_barbados_mineralstaub DLR-Forschungsflugzeug Falcon misst Sahara-Staub

Vom 10. Juni bis zum 14. Juli 2013 hat die Falcon, eines der Forschungsflugzeuge des DLR, Messungen auf den Kapverden und in der Karibik durchgeführt. Über Barbados hat die Falcon für knapp vier Wochen die Eigenschaften des gealterten Saharastaubes in der Karibik untersucht.

Während SALTRACE, war das Forschungsflugzeug umfangreich mit Messinstrumenten ausgestattet: Aerosol-Messinstrumente konnten Partikelgrößen von 4 Nanometer bis 100 Mikrometer direkt in der Staubschicht messen. Außerdem wurde die chemische Zusammensetzung, Form, Flüchtigkeit, die Absorptionseigenschaften der Partikel sowie die Anzahl der Wolkenkondensationskeime gemessen.

Darüber hinaus lieferte ein 2-µm-Doppler Windlidar Messungen der vertikalen und horizontalen Windgeschwindigkeit und gab einen Einblick in die Struktur und die vertikale Ausdehnung der Staub-Schichten.

Quelle: TROPOS / DLR

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