Lexikon der Fernerkundung

PICARD

Französischer Sonnenforschungssatellit der CNES, der auf einer Dnepr-1 Trägerrakete am 15. Juni 2010 vom Raketenstartplatz Jasny aus zusammen mit zwei weiteren Satelliten in den Weltraum gebracht wurde.

PICARD war ein Kleinsatellit (Masse 150 kg) der MYRIADE-Serie zur Bestimmung der Sonnenstrahlung, des Durchmessers und der Gestalt der Sonne sowie des Aufbaus der Sonne mit helioseismischen Methoden. Der sonnensynchrone Orbit schwankte zwischen 730 km und 750 km Höhe.

Vorgesehen war eine Missionsdauer von mindestens 2 Jahren. Schließlich war der Satellit knapp vier Jahre lang in Betrieb. Während dieser Zeit hat der Satellit Picard mehr als 1 Million Bilder der Sonne aufgenommen und viele andere Messungen durchgeführt. Sie werden nun analysiert, um die Funktionsweise unseres Sterns und die Variabilität seiner Aktivität besser zu verstehen. Die Erkenntnisse sollen unsere Kenntnisse vom solaren Antrieb des irdischen Klimas verbessern sowie unser Wissen von der Physik der Sonne und ihrer inneren Struktur.

Die Nutzlast von Picard bestand aus einem bildgebenden Teleskop, 1 Radiometer und 3 Sonnenphotometern.

PICARD

Künstlerische Darstellung des Satelliten

Die PICARD-Mission ist nach dem französischen Astronomen Jean Picard benannt, der die erste genaue Messung des Sonnendurchmessers durchführte. Seine Messungen sind besonders wichtig, da sie während des Maunder-Minimums gemacht wurden. Diese Zeit war durch die Abwesenheit von Sonnenflecken und ein ausgeprägt kaltes Klima gekennzeichnet.

 

Quelle: CNES

Lithographie von Jean Picard (1620-1682)

Picard gilt als der Begründer der modernen Astronomie in Frankreich. Er führte neue Methoden ein, verbesserte die alten Instrumente und fügte neue Geräte hinzu, wie die Pendeluhr von Huygens zur Aufzeichnung von Zeiten und Zeitintervallen. Picard war auch der erste, der das Fernrohr für die genaue Messung kleiner Winkel einsetzte.

Er ist vor allem für seine genaue Messung der Größe der Erde bekannt, die auf einer sorgfältigen Vermessung eines Breitengrades entlang des Pariser Meridians beruht.

Quelle: CNES

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