Lexikon der Fernerkundung

Myriade

Gemeinsam von CNES und Astrium seit 1998 entwickelte Mehrzweck-Mikrosatellitenplattform in kubischer Form (Kantenlänge 60 cm, Gewicht zwischen 100 und 150 kg). Die Bezeichnung wird auch für eine auf dieser Plattform aufbauende Kleinsatellitenserie der CNES verwendet.

Die Herausforderung bei der Entwicklung bestand darin, der Space Community einen Zugang zum Weltall zu verschaffen, der sich durch rasche Umsetzung einer geplanten Mission bei niederen Kosten auszeichnet. Die Entwicklung der Plattform zielte vor allem auf wissenschaftliche Nutzungen, aber auch auf Technologiemissionen und Demonstrationsprojekte.

Die erste Mission ist DEMETER (2004) gefolgt von PARASOL (2004), PICARD (2010), MICROSCOPE (2015) und TARANIS (2016). Daneben gibt es drei weitere Missionen, die vom französischen Wehrbeschaffungsamt finanziert wurden: die aus 4 Satelliten bestehen ESSAIM-Konstellation, zwei Testsatelliten namens SPIRALE und die aus vier Satelliten bestehen Demonstrationsmission ELISA.

Schließlich wurde die Plattform noch für vier industrielle Auftragsmissionen verwendet: ALSAT 2A, ALSAT 2B (Algerien ), SSOT (Chile) und Vn RedSat (Vietnam).

Myriade Myriade

Die Plattform besteht aus einer Reihe von funktionalen Elementen, die sich unabhängig voneinander entwickeln können. Eine solche Plattform wurde sowohl für den ersten Mikrosatelliten der Serie DEMETER als auch für PARASOL verwendet.

Da der atmosphärische Luftwiderstand die Pointing Performance insbesondere unterhalb von 600 km verändert und die Strahlung die Lebensdauer typischerweise über 1000 km begrenzt, ist die Plattform für den Betrieb im niedrigen Orbit von 600 km bis 1000 km und für eine typische 2-Jahres-Mission ausgelegt. Die Bahnneigung deckt den Bereich von 20 bis 98° ab.
Eine Ausdehnung auf geringere Neigungen sowie der Einsatz auf der geostationären Transferbahn (GTO) werden derzeit untersucht.

Quelle: CNES

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