Lexikon der Fernerkundung

Katastrophe

Eine schwerwiegende Unterbrechung der Funktionsfähigkeit einer Gemeinschaft oder Gesellschaft, die umfangreiche Verluste an Menschenleben, Sachwerten und Umweltgütern verursacht und die Fähigkeit der betroffenen Gesellschaft, aus eigener Kraft damit fertig zu werden, übersteigt. Bei großen Katastrophen kann sich das betroffene Gebiet i.d.R. nicht mehr aus eigener Kraft helfen und benötigt Hilfe von außen.

Eine Katastrophe ist eine Funktion im Risikoprozess. Sie entsteht aus der Kombination von Gefahren, Anfälligkeiten und unzureichenden Kapazitäten oder Maßnahmen, um die möglichen negativen Folgen eines Risikos zu reduzieren.

Katastrophen und Fernerkundung:

Zu den Dienstleistungen, die Satelliten für das Katastrophen-Risikomanagement und die Katastrophenhilfe bereitstellen können, gehören Wettervorhersage, Fernerkundung, Geo-Positionierung, Navigation, Fernsehen und Telekommunikation. Instrumente an Bord von Satelliten, die die Erde umkreisen, sind so konzipiert, dass sie bestimmte Wellenlängenbereiche des elektromagnetischen Spektrums abdecken, um Bilder aufnehmen, Atmosphärensondierungen durchführen, Satellitenkommunikation, sowie Geo-Positionierungs- und Navigationsaufgaben durchführen.

Satelliten umkreisen die Erde auf verschiedenen Bahnen, je nach Art der Anwendung oder des an Bord befindlichen Instruments.

Ein Satellit in einer geostationären Umlaufbahn umkreist die Erde über dem Äquator (0° Breite) synchron zur Erdrotation. Durch seine scheinbar feste Position über einem Punkt am Äquator in einer Höhe von mehr als 36.000 km eignet er sich für die Kommunikation und regionale Klimabeobachtung dieses Bereichs mit hoher zeitlicher, aber geringer räumlicher Auflösung.

Erdbeobachtungssatelliten und Wettersatelliten befinden sich auf einer niedrigen Erdumlaufbahn in einer Höhe von typischerweise etwa 500-800 km und nahe der Polarebene. Aufgrund ihrer Umlaufbahn bieten diese Satelliten eine globale Abdeckung mit vergleichsweise geringer zeitlicher, aber mittlerer bis sehr hoher räumlicher Auflösung. Aufgrund der hohen Kosten des Weltraumtransports werden auch Kommunikations- oder Navigationskonstellationen im Low Earth Orbit platziert.

Erdbeobachtungssatelliten verwenden entweder optische oder Radarsensoren, um Bilder von der Erde aufzunehmen.

Optische Sensoren für die Erdbeobachtung sind so konzipiert, dass sie Bilder entweder im panchromatischen Spektralformat oder im multispektralen Format liefern. Panchromatisch bezieht sich auf Bilder in Schwarz-Weiß, die von der Erdoberfläche reflektiert werden, die dem gesamten sichtbaren Licht ausgesetzt ist. Multispektralbilder beinhalten in der Regel vier Bänder des elektromagnetischen Spektrums: blau, grün, rot und nahes Infrarot.

Radarsensoren für die Erdbeobachtung sind für den Betrieb im Mikrowellenbereich konzipiert.

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