Lexikon der Fernerkundung

Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA)

Die japanische Raumfahrtagentur (JAXA), am 1. Oktober 2003 durch die Vereinigung des Institute of Space and Astronautical Science (ISAS), des National Aerospace Laboratory of Japan (NAL) und der National Space Development Agency of Japan (NASDA) gegründet.

Rechtlich ist sie eine Selbstverwaltungskörperschaft unter Aufsicht des Kultus- und Wissenschaftsministeriums. Ihr gesetzlich vorgegebener Zweck umfasst die Luft- und Raumfahrtforschung ursprünglich ausdrücklich zur friedlichen Nutzung.

Eine der Kernaufgaben der JAXA sind astronomische Missionen. Eine weitere Kernaufgabe ist die Erdbeobachtung. Dies betrifft zum einen die direkte Beobachtung der Erdoberfläche, insbesondere zur Hilfe bei Naturkatastrophen, zum anderen die Beobachtung des Klimas.

Die ersten japanischen Erdbeobachtungssatelliten waren MOS-1a und MOS-1b, die 1987 und 1990 gestartet wurden. In den 1990er Jahren und im neuen Jahrtausend geriet dieses Programm unter heftigen Beschuss, da die beiden Satelliten ADEOS (Midori) und ADEOS-II (Midori-II) bereits nach zehn Monaten im Orbit ausfielen.

Im Januar 2006 startete JAXA erfolgreich den Advanced Land Observation Satellite ALOS (DAICHI). Die Kommunikation zwischen ALOS und der Bodenstation in Japan erfolgte über den Kodama Data Relay Satellite, der 2002 gestartet wurde. Dieses Projekt stand aufgrund der kürzer als erwarteten Lebensdauer der Erdbeobachtungsmission ADEOS II (Midori) unter starkem Druck.

Für die Missionen nach Daichi entschied sich JAXA für eine Trennung in einen Radarsatelliten (ALOS-2) und einen optischen Satelliten (ALOS-3). Der SAR-Satellit ALOS 2 wurde im Mai 2014 gestartet.

Eine weitere Mission zur Umweltbeobachtung folgte mit GOSAT (Greenhouse Gases Observing Satellite), deren Start im Jahr 2009 stattfand. Sein Nachfolger GOSAT-2, auch bekannt als IBUKI-2 (COSPAR 2018-084B), wurde am 29. Oktober 2018 mit einer H-IIA-Rakete vom Raumfahrtzentrum Tanegashima gestartet.

Außerordentlich erfolgreich ist die TRMM-Mission (Tropical Rainfall Measuring Mission) in Zusammenarbeit mit der NASA. Am 28. Februar 2014 startete eine H-2A-Rakete das GPM Core Observatory, einen gemeinsam von der JAXA und der NASA entwickelten Satelliten. Die GPM-Mission ist der Nachfolger der TRMM-Mission, die zum Zeitpunkt des GPM-Starts als sehr erfolgreich bezeichnet wurde. JAXA stellte für die Mission Global Precipitation Measurement das Dual-Frequenz-Niederschlagsradar (GPM/DPR) zur Verfügung. Global Precipitation Measurement selbst ist eine Satellitenkonstellation, während das GPM-Kernobservatorium einen neuen Kalibrierungsstandard für andere Satelliten in der Konstellation bereitstellt. Andere Länder/Agenturen wie Frankreich, Indien, ESA usw. stellen die zusätzlichen Satelliten zur Verfügung. Das Ziel von GPM ist es, den globalen Niederschlag mit bisher unerreichter sGenauigkeit zu messen.

In der Nachfolge von ADEOS II und als JAXA-Projekt zur Langzeitbeobachtung von Umweltveränderungen auf der Erde wurde die Mission GCOM (Global Change Observation Mission) begonnen. Als Teil von Japans Beiträgen zu GEOSS (Global Earth Observation System of Systems) wird GCOM für 10 bis 15 Jahre mit der Beobachtung und Nutzung globaler geophysikalischer Daten wie Niederschlag, Schnee, Wasserdampf, Aerosol, für die Vorhersage des Klimawandels, das Wassermanagement und die Ernährungssicherheit fortgesetzt. Am 18. Mai 2012 wurde der erste Satellit "GCOM-W1" (Spitzname "Shizuku") gestartet. Am 23. Dezember 2017 wurde der zweite Satellit "GCOM-C1" (Spitzname "Shikisai") ins All gebracht.

Die EarthCARE-Mission, deren Start 2024 erfolgen soll, ist eine Kooperation von ESA und JAXA zur Messungen von Wolken, Aerosolen und Strahlung in der Atmosphäre. Der Wettervorhersage für Japan dienen die Himawari-Satelliten.

Weitere Informationen:


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