Lexikon der Fernerkundung

Himawari-8 / -9

Wettersatelliten der japanischen Meteorologiebehörde JMA (Japan Meteorological Agency) mit Drei-Achs-Stabilisierung. Himawari-8 ist der achte geostationäre Wettersatellit Japans und der erste einer neuen Baureihe. Er ersetzte Himawari-7 (MTSAT-2), von 2006 bis 2015 im Dienst war.

Himawari-8 wurde am 7. Oktober 2014 mit einer H-2A-Trägerrakete vom japanischen Tanegashima Space Center aus in die Erdumlaufbahn gebracht und erreichte seine geostationäre Position auf 140° Ost am 16. Oktober. Die ersten Bilder konnten am 18. Dezember 2014 empfangen werden, in Betrieb ging der Satellit am 7. Juli 2015. Um Wettereinflüsse zu minimieren, werden in Japan zwei Empfangsstationen parallel betrieben: die Hauptstation in der Region Kantō und eine Ersatzstation bei Ebetsu auf der Insel Hokkaidō.

Der Satellit wurde auf Basis des Satellitenbus DS 2000 von Mitsubishi Electric gebaut und besitzt eine geplante Lebensdauer von 8 Jahren. Er ist mit drei Gerätekomplexen ausgerüstet. Der Advanced Himawari Imager (AHI) ist das Hauptinstrument der Raumsonde. Es ist eine Multispektralkamera mit sechzehn Kanälen (0,46 - 13,3 µm), die im Bereich des sichtbaren Lichts (3 Bänder), des nahen Infrarots (3 Bänder) und im Infrarotbereich (10 Bänder) Übersichts- und Detailaufnahmen liefern wird. Die Kamera der früheren MTSAT-Serie besaß nur 5 Bänder.

Die Bilder erreichen eine Auflösung von bis zu 500 m und liefern auf den verschiedenen Spektralbereichen Daten über Bewölkung, Temperatur, Wind, Niederschlag und Aerosolverteilung. Zusätzlich wurden die Beobachtungsintervalle für die gesamte Erdscheibe von 30 auf 10 Minuten verkürzt, für Japan sogar auf 2,5 Minuten. Diese bedeutenden Verbesserungen versprechen eine hohe Genauigkeit bei der Beobachtung von tropischen Wirbelstürmen und von Wolken, die regional Starkniederschläge bringen können. Auch die Ausbreitung von Vulkanasche und anderen Aerosolen kann mit großer Präzision beobachte werden.

Das Space Environment Data Acquisition Monitor (SEDA) sammelt Daten über Protonen und Elektronen im Weltraum. Das Data Collection Subsystem (DCS) ist die Kommunikationsnutzlast und dient der Sammlung und Weiterleitung der Daten zu den Bodenwetterstationen über das Ka-Band.

Der Start des identischen Himawari-9 erfolgte im November 2016. Er ist ebenfalls auf 140° O positioniert und ersetzt den in die Jahre gekommenen Himawari-6. Zusammen mit Himawari-8 bildet der neue Satellit ein System, das durch gegenseitige Unterstützung ein Maximum an Laufzeit garantiert um ihre wichtigen Messungen zuverlässig durchzuführen.

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