Lexikon der Fernerkundung

IRIS

1. Engl. Akronym für Infrared Interferometer Spectrometer; Instrument an Bord des amerikanischen Wettersatelliten Nimbus 3 (1969-1972) zur Sammlung von Informationen über die vertikale Struktur der Atmosphäre und die Emissionseigenschaften der Erdoberfläche.

2. Engl. Akronym für Interface Region Imaging Spectrograph; satellitenbasiertes Weltraumteleskop zur Erforschung der Sonnenatmosphäre. IRIS ist Bestandteil des Explorer-Programms der NASA und besitzt auch die Bezeichnung Explorer 94. Die 2013 gestartete Mission war ursprünglich auf zwei Jahre ausgelegt, wurde inzwischen aber bis 2018 verlängert.

Die Aufgabe von IRIS ist die Erforschung der äßeren Bereiche der Sonnenatmosphäre. IRIS untersucht dabei den Energie- und Plasmafluss durch die Chromosphäre und die Übergangsregion in die Sonnenkorona im ultravioletten Bereich mittels Abbildung und Spektrometrie. Dadurch werden Informationen über den Energietransport in die Korona und den Sonnenwind gewonnen, die zum Verständnis dieser bislang nicht näher untersuchten dynamischen Region der Sonne und anderer Sterne beitragen.

Das Teleskop kann pro Aufnahme nur etwa ein Prozent der Sonnenoberfläche erfassen, erreicht aber dabei eine räumliche Auflösung von 240 km. Damit ergänzt IRIS die Aufnahmen des Forschungssatelliten Solar Dynamics Observatory (SDO), der Komplettaufnahmen der Sonne in geringerer Auflösung liefert, beispielsweise zur Untersuchung aktiver Regionen.

Das UV-Teleskop ermöglicht die Beobachtung von Sonnenmaterie im Temperaturbereich von 5000 K bis 65.000 K und Sonneneruptionen bis zu 10 Millionen K. Dieser Bereich wurde so gewählt, um Material in der Photosphäre, der Übergangsschicht und der Chromosphäre zu erfassen. Das Instrument nimmt alle fünf bis zehn Sekunden ein Bild und alle ein bis zwei Sekunden Spektren auf.

3. engl. Akronym für Interferometric Radar Altimeter for Ice and Snow; Bezeichnung für ein Zweifrequenz-Radar-Höhenmesser im Ku/Ka-Band zur Messung und Überwachung der Meereisdicke und der darüber liegenden Schneehöhe. Die Messungen der Meereisdicke werden maritime Operationen unterstützen und bei der Planung von Aktivitäten in den Polarregionen helfen. IRIS wird dank seines interferometrischen Radarmodus auch Veränderungen in der Höhe von Eisschilden und Gletschern auf der ganzen Welt messen und überwachen. IRIS wird die Messgenauigkeit seines Vorgängers SIRAL-2 (ein reiner Ku-Band-Höhenmesser an Bord der ESA-Mission CryoSat-2 Earth Explorer) dank des Zweifrequenzbetriebs und durch die zusätzliche Messung der Höhe der Meeresoberfläche als Teil der Missionsziele erheblich verbessern. IRIS wird an Bord der Copernicus-Mission CRISTAL installiert werden.

4. Zweiter Vorname der Tochter des Autors

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