Lexikon der Fernerkundung

Gradiometer

Gerät z.B. zur Erfassung feiner vertikaler Änderungen des Erdmagnetfeldes. Mit zwei Sonden misst es die Stärke des anliegenden Magnetfeldes an zwei benachbarten Orten und bildet die Differenz beider Werte. Ein Messort liegt nah an der zu messenden Quelle, der andere ist weiter davon entfernt. Den Abstand beider Messpunkte voneinander bezeichnet man als Basislänge.

Auf GOCE befinden sich Gradiometer-ähnliche Geräte zur Messung des Gradienten des Erdschwerefeldes aus dem Orbit. Sie messen die Schweregradienten indirekt nach einer Differenzial-Methode ("Gravitationsgradiometrie"). Es sind hochpräzise Accelerometer (Beschleunigungsmesser), die auf ultra-stabilen Strukturen und Auslegern montiert werden und in der Umlaufbahn ununterbrochen alle 9 Werte des Schwere-Tensors messen sollen. Damit erhofft man sich eine Bestimmung des globalen Geoids mit mindestens cm-Genauigkeit und einer Auflösung von etwa 100 km. Aus den Messungen lassen sich mit hochkomplexen Algorithmen Schwerefeldanomalien und Ozeanströmungen extrahieren.


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