Lexikon der Fernerkundung

Datenmanagement

Das Datenmanagement hat im Nutzlast-Bodensegment einer Erdbeobachtungsmission die Aufgabe, den gesamten Fluss der Nutzlastdaten zu verwalten - vom Datenempfang über Prozessierung und Archivierung bis zum Datenzugang entsprechend der Nutzeranforderungen an Daten- und Informationsprodukte. Es stellt die reibungslose Abfolge von Bestellungen und Anfragen durch das Gesamtsystem sicher und ermöglicht ein systematisches Monitoring und die statistische Auswertung sämtlicher Vorgänge.

Folgende Dienste sind hier zu einer übergreifenden und umfassenden Funktionalität zusammengefasst:

Der Multi-Missionsansatz eines Nutzlast-Bodensegments unterteilt dabei das System in missionsunabhängige, universal verwendbare Kernelemente, wie z.B. die Datenbibliothek, den Nutzerzugriff oder das Auftragsmanagement, sowie in missionsspezifische Elemente, wie z.B. die Sensordatenprozessoren, und in einen Konfigurationsteil, welcher die Kern- und die missionsspezifischen Elemente mit den jeweiligen Missionsanforderungen abgleicht.

In Deutschland werden beispielsweise im EOC des DLR die Erdbeobachtungsdaten der Missionen und wissenschaftlichen Projekte im deutschen Satellitendatenarchiv (D-SDA) verwaltet. Die Funktionen des D-SDA umfassen sämtliche Aspekte, die zur Verwaltung großvolumiger, jedoch höchst unterschiedlicher Datensätze notwendig sind. Archivierung, Datenadministration und Datenzugang sind die zentralen Aufgaben. Das D-SDA vereint Datenmanagement-Funktionen eines Nutzlastbodensegmentes mit denen eines Erdbeobachtungsdatenzentrums.

Als zentrale Archivinfrastruktur des EOC verwaltet das D-SDA - verteilt über die beiden Standorte Oberpfaffenhofen und Neustrelitz - momentan über 2,5 Petabyte an Erdbeobachtungsdaten und höherwertigen Geoinformationsprodukten.

Auf der Hardwareseite wird das Datenmanagement des D-SDA durch Bandroboter mit hoher Speicherkapazität sowie hochperformante Server unterstützt. Mit einer Speicherkapazität von 50 Petabyte sind die Bandroboter des D-SDA gut gerüstet, um die großen Datenmengen derzeitiger und zukünftiger Satellitenmission zu verarbeiten. Zusätzlich sorgen ca. 170 Terabyte an Festplattenspeicher für einen schnellen Datentransfer zwischen Archiv und Prozessierungssystemen.


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