Lexikon der Fernerkundung

ASIM

Engl. Akronym für Atmosphere-Space Interactions Monitor; ESA-Projekt zur Erforschung von elektrische Entladungen in hohen Bereichen der Erdatmosphäre. Dazu wurde am 2. April 2018 eine externe Nutzlastplattform am Columbus-Modul der Internationalen Raumstation angebracht. Es handelt sich bei der Nutzlast um ein Observatorium, das mit optischen Kameras, Photometern und einem Röntgen- und Gammastrahlendetektor bestückt ist. Von dort soll mindestens zwei Jahre lang die obere Atmosphäre beobachtet werden. Insbesondere die mit großen Gewitterwolken in Zusammenhang stehenden transienten Leuchtereignisse wie Sprites, Jets und Elves sowie terrestrische Gamma(strahlen)blitze sollen untersucht werden, Erscheinungen, die von der Erde aus schwer zu erforschen sind. Das langfristige Ziel ist es, neue Erkenntnisse zum Einfluss dieser Größen auf die Erdatmosphäre und das Klima zu gewinnen.

Im Grunde genommen streifen die Sonnenstrahlung und die kosmische Strahlung Elektronen von den Gasmolekülen in unserer Atmosphäre ab, und als Folge davon erzeugen sie geladene Teilchen. Wenn sich Gewitter entwickeln, erzeugen sie einen Sturmstrom, der nach oben und in die Ionosphäre fließt, wo sie mit diesen geladenen Teilchen wechselwirken. Der Strom fließt in der Ionosphäre weiter, bis sie ein Schönwettergebiet erreichen, wo der Strom nun beginnt, nach unten zur Erdoberfläche zu fließen. Selbst wenn kein Sturm vorhanden ist, wird immer eine kleine Menge Strom zwischen der Erdoberfläche und der Ionosphäre fließen.

Dank der NASA und den Besatzungsmitgliedern der ISS sind wir in der Lage zu sehen, wie ein transientes Leuchtereignis im Hinblick auf unsere Atmosphäre aussieht. Anhand des Originalfotos einer von der ISS aufgenommenen Sprite konnte der Autor die übrigen von den Wissenschaftlern identifizierten TLEs hinzufügen.

Transient Luminous Events and
Global Electric Circuit transiente Leuchtereignisse Quelle: F. Lucena

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