Lexikon der Fernerkundung

Aerologie

Von giech.: άέριος (aerios) „in der Luft befindlich, hoch“ und -logie; diese "Höhenwetterkunde" erforscht als Teilgebiet der Meteorologie die freie Atmosphäre bis in 50 km Höhe mit physikalischen Methoden und technischen Hilfsmitteln. Beispielsweise tragen Wetterballone die Messinstrumente (Radiosonden) in die Atmosphäre, ein mitgeführter Sender überträgt laufend die Messdaten zur Erde. Aerologische Aufstiege mittels Radiosonden werden in der Regel zweimal täglich durchgeführt und messen Luftdruck, Temperatur, Feuchtigkeit und Wind bis in durchschnittlich 30 km Höhe. Meist werden noch zwei weitere Aufstiege ohne Messgeräte durchgeführt, die nur Winddaten (aus der Radarpeilung) liefern. Weltweit gibt es ca. 500 aerologische Aufstiegsstationen. Diese besonders für die Luftfahrt wichtigen Daten werden durch Flugzeugmessungen und durch Fernmessungen von Wettersatelliten aus ergänzt. Der Zustand der freien Atmosphäre kann auch vom Erdboden aus mittels Windprofilern gemessen werden.

Die Daten werden verschlüsselt und das weltumspannende Netz der WMO für die Verbreitung von Wetterdaten GTS (Global Telecommunication System) eingespeist. Da diese Daten in einem wichtigen Zusammenhang mit den Wettervorgängen auch am Boden stehen, stellen aerologische Daten eine wesentliche Grundlage für die Wettervorhersage dar. Ferner ergeben sich aus diesen Daten wesentliche Erkenntnisse für das Klima der freien Atmosphäre.


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