Lexikon der Fernerkundung

Vela

Bezeichnung für eine Serie von US-amerikanischen Überwachungssatelliten, die dazu gedacht waren, im Rahmen des Vela-Projekts oberirdische Atombombentests anhand der von den Explosionen ausgesandten Gammastrahlung lückenlos vom Weltall aus auf der gesamten Erde festzustellen. Sie waren ein Instrument zur effektiven Überprüfung der Einhaltung des Vertrags über das Verbot von Atomwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser von 1963 zwischen den USA, der UdSSR und Großbritannien. Sie brachten zusätzlich der Gammaastronomie neue Impulse, indem sie die Gammablitze aus den Tiefen des Weltalls entdeckten.

Die Vela-Satelliten besaßen alle die Form eines Ikosaeders und waren drallstabilisiert. Alle hatten als primäre Instrumentierung Röntgen-, Neutronen- und Gamma-Strahlen-Detektoren an Bord. Sie wurden in Umlaufbahnen von 101.000 bis 113.000 km Höhe gebracht.

Zunächst wurden von 1963 bis 1965 sechs Satelliten paarweise von Atlas-Agena-Raketen in den Orbit gebracht, die jeweils für fünf Jahre im Dienst waren. Diese Satelliten registrierten nur Gammastrahlung aus dem Weltall, nicht aber aus der Erdatmosphäre. Da diese Serie sehr erfolgreich war, wurde von 1967 bis 1970 eine Serie verbesserter Vela-Satelliten mit Raketen vom Typ Titan-IIIC ebenfalls paarweise in den Orbit gebracht, die zusätzlich neben einigen wissenschaftlichen Instrumenten auch mit Instrumenten zur optischen Erkennung von Atombombenexplosionen in der Atmosphäre ausgestattet und jeweils für mehr als 10 Jahre im Betrieb waren. Die letzten drei Vela-Satelliten wurden 1985 abgeschaltet.

Die Aufgaben von Vela übernahmen die GPS-Satelliten als Teil des US-Programms Nuclear Detection System (NDS).


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