Lexikon der Fernerkundung

Thermalkanal

Für den Menschen unsichtbarer Wellenlängenbereich im langwelligen Infrarot, der von speziellen Sensoren z. B. in Satelliten oder Flugzeugen aufgenommen werden kann. Dadurch erhält man Informationen über die Oberflächentemperaturen von Objekten. Die beiden Thermalkanäle von TIRS auf Landsat 8 reichen von 10,6 bis 11,2 µm (Kanal 10) bzw. 11,5 bis 12,5 µm (Kanal 11).

Thermalbilder werden für das Monitoring von Gewässern und den Meeren, Feuerereignissen und in der Stadtklimaforschung eingesetzt. In der Landwirtschaft können die Informationen zur Bestandstemperatur / Trockenstress von Schlägen genutzt werden. Aktuelle frei verfügbare Satelliten mit Thermalsensoren haben im Gegensatz zu optischen und Radar-Daten eine relativ geringe Auflösung: TIRS (Landsat-8) 100 m und SLSTR (Sentinel-3) 1000 m und MODIS (Terra und Aqua) mit 1000 m.

Dies hängt damit zusammen, dass bei der langwelligen Thermalstrahlung die pro Fläche ausgestrahlte Energie an der Erdoberfläche geringer ist, als bei kurzwelliger Strahlung. Trotzdem können verschiedene Oberflächen gut voneinander unterschieden werden. Beispielsweise gibt eine Stadt meistens mehr Wärme ab als Wälder. Gewässer wiederum haben eine deutlich geringere Temperatur und sind auf Thermalbildern gut als schwarze Flecken und Linien zu erkennen. (vgl. FIS)


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