Lexikon der Fernerkundung

Thermalbild

Engl. thermal image, franz. image thermique; mithilfe von Wärmedetektoren im mittleren Infrarot in optomechanischen Scannern von Flugzeug- oder Satellitenplattformen, aber auch von terrestrischen Standpunkten aus aufgezeichnete und als binäre Codes gespeicherte Bilddaten, die bildelementweise unterschiedliche Temperaturwerte als Grauwerte auflösen, z.B. im 8-Bit-Modus 256 Werte. Gebräuchlich ist eine Farbkodierung der Grauwerte mit einem Farbübergang von blauen (kalt) nach roten (warm) Farben für ansteigende Grauwerte, wodurch bessere Interpretierbarkeit des originären Grauwertbildes erreicht wird.
DIN 18716 definiert den Begriff als "ein- oder mehrkanalige Bilddaten, die im thermalen Infrarot aufgenommen wurden".

zuckerrueben_bereg_unberegnet_tc Thermobildeinsatz in der Agrarmeteorologie I

Naturfarbenbild mit beregneten und unberegneten Zuckerrüben.

Quelle: DMG Mitteilungen 1/2004

 

zuckerrueben_bereg_unberegnet_thermo zuckerrueben_bereg_unberegnet_profil

Thermobildeinsatz in der Agrarmeteorologie II


Thermalbild derselben Parzelle, darunter ein Temperaturprofil des Rübenfeldes.

Legende: zuckerrueben_bereg_unberegnet_thermo_leg

Thermalbilder entsprechen einer flächenhaften und flächendeckenden Temperaturaufnahme von Teilen der Erdoberfläche. Thermalbilder werden insbesondere für das Monitoring von Gewässern, von urbanen Räumen, von Vegetation, aber auch von Brandkatastrophen eingesetzt. Themenspezifische Schwerpunkte sind u.a. die Gewässerökologie, die Stadtklimaforschung, Geländeklimatologie (Bildung von Kaltluftseen, Verlauf und Intensität von Wärmeströmen), die Analyse von Vegetationsschäden und die Erfassung von Waldbrandflächen.

Die Anwendung von Flugzeug-Thermalbildern reicht von der Analyse des thermischen Verhaltens einzelner Gebäude und Siedlungstypen über die Untersuchung städtischer Wärmeinseln und die Wirkung von Flurbereinigungsmaßnahmen bis zum Studium regionaler Klimafaktoren. Durch solche Untersuchungen kann das komplexe Zusammenwirken einzelner Komponenten besser verständlich werden. Beispielsweise gilt dies für das Temperaturverhalten von Baukörpern in Abhängigkeit von Größe, Anordnung, Material usw., sowie für das Strömungsverhalten von Luftmassen, das durch Hochbauten, Dämme, Lärmschutzwände u.ä. beeinflusst wird.

Für hinreichend genaue Messungen sind die Kenntnis der Emissionswerte der Unterlage für langwellige Strahlung sowie eine Korrektur der verbleibenden atmosphärischen Einflüsse erforderlich.


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