Lexikon der Fernerkundung

Scatsat-1

Erdbeobachtungssatellit der indischen Weltraumbehörde ISRO; er wurde am 25. September 2016 mit einer PSLV-Trägerrakete vom Raketenstartplatz Satish Dhawan Space Centre in eine sonnensynchrone Umlaufbahn gebracht (zusammen mit Alsat-1B 103 kg, Alsat-1N 7 kg und Alsat-2B 117 kg, SpaceMag-PV 10 kg, CanX-7 8 kg, Pathfinder 1 44 kg, PISat 5 kg). Der Satellit soll als Übergangslösung zu OceanSat-3 dienen, nachdem im Februar 2014 das Hauptinstrument von OceanSat-2 ausgefallen war.

Der dreiachsenstabilisierte Satellit ist mit einem Ku-Band-Scatterometer ausgerüstet und soll Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen auf den Ozeanen messen. Er wurde auf Basis des Satellitenbus IMS-2 der ISRO gebaut und besitzt eine geplante Lebensdauer von fünf Jahren. Das Hauptinstrument ist das OSCAT-2 (eine verbesserte Version von dem auf OceanSat-2, mit verbessertem Motor und diversen Hard- und Softwareverbesserungen). Es ist ein im Gigahertzbereich (13,515 GHz) arbeitendes Radar mit zwei Strahlen. Diese tasten mit einer sich mit 20,5 Umdrehungen pro Minute drehenden 1 m großen Antenne die Erdoberfläche unterhalb des Satelliten ab und bestimmt der die Windgeschwindigkeiten im Bereich von 3 bis 30 m/s mit einer Genauigkeit von etwa 2 m/s. Das pro Umdrehung abgetastete Oberfläche beträgt 1400 bzw. 1840 km im Durchmesser, da die Strahlen in einem Winkel von 42,6° bzw. 49,3° abweichend von der Senkrechten ausgestrahlt werden. Die Windrichtung kann auf 20° genau und mit einer räumlichen Auflösung von Zellen von etwa 25 km bestimmt werden. Die Energieversorgung des Satelliten übernehmen zwei Solarzellenflächen mit einer Gesamtleistung von 750 Watt und Lithium-Ionen-Akkumulatoren mit 28 Ah Kapazität. Die Datenübertragung zur Erde erfolgt im X-Band, wobei die Daten intern auf einer SSD mit 52 GB gespeichert werden.

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