Lexikon der Fernerkundung

Panbildschärfung

Engl. pansharpening; die Fusion von panchromatischen Bilddaten mit hoher Auflösung mit gering aufgelösten Multispektraldaten in einem numerischen Verfahren. Im Ergebnis sind die hohe Auflösung und die multispektrale Farbinformation kombiniert. Das Verfahren ist in digitalen Luftbildkameras und Fernerkundungssatelliten gebräuchlich. Das Ziel der Pansharpening-Technologie in der Fernerkundung ist es, ein Höchstmaß an visueller Klarheit und Detailgenauigkeit eines Bildes zu erreichen.

Überblick

Ein panchromatisches (schwarz-weißes) Bild ist ein Bild mit hoher räumlicher Auflösung und geringer spektraler Auflösung. Multispektrale (farbige) Bilder hingegen haben eine niedrige räumliche Auflösung und eine hohe spektrale Auflösung.

Durch die Kombination dieser beiden Bilder lässt sich ein endgültiges Bild erstellen, das sowohl eine hohe räumliche als auch eine hohe spektrale Auflösung aufweist und somit eine detailliertere Darstellung der Erdoberfläche ermöglicht.

Beim Pansharpening wird ein mathematischer Algorithmus angewendet, damit die Zellen des panchromatischen Bildes die Informationen zur räumlichen Auflösung in den Zellen des multispektralen Bildes verbessern können.

Das Ergebnis des Pansharpening ist ein Bild, das die hohe Auflösung eines panchromatischen Bildes aufweist. Es enthält aber immer noch die Farbinformationen des multispektralen Bildes. Dies erleichtert die Identifizierung von Objekten in einer Szene, da die Merkmale leichter zu erkennen sind und ihnen Farbinformationen zugeordnet sind.

Vorteile und Nachteile der Panbildschärfung

  1. Erhöhte Detailgenauigkeit: Durch die Kombination der hohen räumlichen Auflösung von PAN-Bildern mit den spektralen Informationen von MS-Bildern ergibt das Pansharpening ein Ergebnis mit hoher spektraler und räumlicher Auflösung. Dies ermöglicht eine detailliertere Analyse als jede der beiden Bildtypen für sich allein liefern könnte.
  2. Verbesserte Visualisierung: Durch die höhere Detailgenauigkeit des geschärften Bildes können die Benutzer Objekte und Merkmale im Bild leichter erkennen. Dies kann für Aufgaben wie die Kartierung nützlich sein, bei denen es wichtig ist, einzelne Objekte innerhalb des Bildes zu unterscheiden.
  3. Leichtere Klassifizierung: Die größere Detailgenauigkeit und die Farbinformationen des geschärften Bildes ermöglichen eine genauere Identifizierung von Objekten und Merkmalen innerhalb des Bildes, so dass es einfacher ist, sie bestimmten Klassen zuzuordnen.
  4. Inkonsistente Spektralwerte: Ein Nachteil des Panoramaschärfens ist, dass es schwierig ist, die spektrale Integrität der Daten zu erhalten. So ist es beispielsweise nicht empfehlenswert, eine NDVI-Analyse auf einem nachbearbeiteten pansharpened Bild durchzuführen.
pansharpening_qb Panbildschärfung mit Bildern des Satelliten Quickbird

Das linke, panchromatische Bild hat eine räumliche Auflösung von 0,6 m, das mittlere Echtfarbenbild von 2,4 m.

Bei einer Kombination entsteht ein hochaufgelöstes Farbbild, hier mit Hilfe der Software HighView der Fa. Geosage.

Quellen:
DigitalGlobe / Geosage

Bildmaterial für Pansharpening

Solange ein panchromatisches Band vorhanden ist, ist es möglich, Pansharpening durchzuführen. Wenn man also Pansharpening anwenden will, muss man wissen, welche Satellitenbilder ein panchromatisches Band enthalten. Hier sind einige Beispiele für Fernerkundungsdaten mit einem panchromatischen Band:

Pansharpening-Software

Für das Pansharpening gibt es eine Reihe von verschiedenen Methoden und GIS-Software. Einige Softwarepakete, die für das Pansharpening entwickelt wurden, sind:

Anwendungen in Forschung und Wirtschaft

Pansharpening wird häufig in der wissenschaftlichen Fernerkundung und bei kommerziellen Anwendungen eingesetzt, bei denen hochauflösende Bilder benötigt werden. Da die Auflösung hoch ist, findet man sie normalerweise in Webkartenanwendungen wie Google Earth oder Apple Maps.

Weitere Informationen:


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