Lexikon der Fernerkundung

Multispektralkammer

Reihenmesskammer zur Aufnahme von Bilddatensätze, die aus mehreren Spektralkanälen zusammengesetzt sind.

Die Farbphotographie mittels Reihenmesskammern stellt im Sinne der Fernerkundung ein dreikanaliges Aufnahmesystem dar, da für jede Geländefläche drei Messwerte in den einzelnen Schichten der Farbfilme registriert werden. Will man die Zahl der Kanäle vermehren, so muss man zu einer mehrlinsigen Kamera, einer sogenannten Multispektralkammer, greifen. Eine solche besteht aus vier oder mehr einzelnen Kammern, deren Auslösevorrichtungen genau miteinander gekoppelt sind. Die Verwendung von Multispektralkammern erlaubt das gleichzeitige Aufnehmen von deckungsgleichen Gebieten mit verschiedenen Filmen und Filtervorsätzen. Dabei kann bei entsprechender Filterwahl das sichtbare und z. T. auch das nicht sichtbare Spektrum unterteilt werden, um Bilder in verschiedenen Wellenlängenbereichen aufzunehmen. Anstatt eines einzigen Farb- oder Falschfarbenfilms erhält man auf diese Weise Schwarzweissfilme, die sich in Grauton und Dichte je nach der Intensität der Reflexion innerhalb der einzelnen Spektralbereiche unterscheiden. Soll ein Farbbild erstellt werden, kann dies durch Überlagerung der einzelnen Aufnahmen in transparenter Filmpositivform und der Zuordnung von Farben erzielt werden. Da der Informationsgewinn der Multispektralphotographie gegenüber der Farbphotographie aber bescheiden ist, und sich mit Abtastsystemen Multispektraldaten gewinnen lassen, die in radiometrischer Hinsicht genauer sind und sich direkt digital weiterverarbeiten lassen, hat die flugzeuggestützte Multispektralphotographie nur begrenzte Bedeutung erlangt.


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