Lexikon der Fernerkundung

Land Surface Temperature Monitoring (LSTM)

Ziel von LSTM (Copernicus Land Surface Temperature Monitoring) ist es, mit Hilfe eines thermischen Infrarotsensors mit hoher räumlich-zeitlicher Auflösung die Temperatur der Landoberfläche einschließlich der Küsten zu messen. Dies ist vor allem für landwirtschaftliche Anwendungen von Interesse, da sich durch die Oberflächentemperatur die Menge der Verdunstung ermitteln lässt. Dies unterstützt landwirtschaftliche Anwendungen und großräumiges Wassermanagement, aber auch Dürren können besser vorhergesagt und der Wüstenbildung besser entgegengewirkt werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind das Aufspüren und Überwachen von Bränden.

Von einer sonnensynchronen, polaren Umlaufbahn in 640 km Höhe aus misst der Sensor in den Spektralbereichen VIS/NIR/SWIR/TIR. Von seiner erdnahen Umlaufbahn aus wird die vorgeschlagene Copernicus-LSTM-Mission sowohl die Landoberflächentemperatur, als auch die Evapotranspirationsraten, d.h. den Wasserdampf, den die Pflanzen während ihres Wachstums ausstoßen, in noch nie dagewesener Detailgenauigkeit im Feldmaßstab kartieren. Die Datenaufnahme wird mit einer Wiederholrate von 1-3 Tagen erfolgen. LSTM wird Informationen mit einer Auflösung von 50 m liefern - 400-mal feiner als die Informationen, die derzeit operationell von weltraumgestützten thermischen Instrumenten wie dem Meeres- und Landoberflächentemperatur-Radiometer auf Copernicus Sentinel-3 erfasst werden.

Der multispektrale Imager auf den LSTM-Satelliten wird über 5 Bänder im thermischen Infrarot (Ziel) in einem Bereich von 8-12 Mikrometern und 4 Bänder im sichtbaren und nahen Infrarot und 2 Bänder im kurzwelligen Infrarot in einem Bereich von 0,4-2,5 Mikrometern. Es ist ein scannender Sensor geplant mit einer Schwadbreite von etwa 700 Kilometern.

Airbus D&S in Spanien wird als Hauptauftragnehmer für die LSTM mit einem Auftragswert von 375 Millionen Euro fungieren. Airbus Defence and Space in Frankreich wird auch für das Infrarot-Instrument verantwortlich sein. Der Start ist für 2028 vorgesehen.

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