Lexikon der Fernerkundung

Interferometer

Gerät, mit dem die Interferenz (Überlagerung) von Lichtwellen für Präzisionsmessungen genutzt wird. Interferometer können z.B. eingesetzt werden zur Längenmessung, zur Brechzahlmessung, zur Winkelmessung und zur Spektroskopie.

Es gibt zwar unterschiedliche Arten von Interferometern, die Funktionsweise beruht jedoch immer auf dem gleichen Prinzip. Zwei oder mehrere Lichtstrahlen werden durch getrennte optische Wege geführt. Dies gelingt mit Spiegeln oder halbdurchlässigen Platten. Die Teilstrahlen werden am Wegende durch weitere Spiegel reflektiert und wieder vereinigt. Dabei liefern die vereinigten Lichtstrahlen ein Interferenzmuster (Interferenzstreifen oder -ringe). Das Muster wird durch die Differenz der optischen Wege bestimmt, die die einzelnen Strahlen bis zur Vereinigung zurückgelegt haben.

Das Verfahren wird z.B. bei abbildenden Radarsystemen eingesetzt. Je nach relativer Phasenlage führt die Überlagerung der Signale zu einer Verstärkung oder Abschwächung des Ausgangssignals. Versetzt man die Signalquellen in relative Bewegungen zum Interferometer oder das Interferometer relativ zu den Signalquellen, durchläuft das Ausgangssignal Maxima und Minima, so dass sich die Interferometerphase bestimmen lässt. In der Geodäsie werden Radio-Interferometer eingesetzt, um große Entfernungen und geophysikalische Vorgänge zu messen. SAR-Anwendungen werden u.a. auch zur Messung von Geländehöhen oder Meeresströmungen eingesetzt.

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