Lexikon der Fernerkundung

INCUS

Engl. Akronym für Investigation of Convective Updrafts, dt. Untersuchung konvektiver Aufwinde; in der Entwicklung befindliche erdwissenschaftliche Mission der NASA zum Verhalten von Tropenstürmen und Gewittern sowie deren Auswirkungen auf Wetter- und Klimamodelle. INCUS zielt darauf ab, direkt zu untersuchen, warum konvektive Stürme, Starkniederschläge und Wolken genau dann und dort auftreten, wo sie sich bilden.

Der Klimawandel erhöht die Hitze in den Ozeanen und macht es wahrscheinlicher, dass sich Stürme häufiger und schneller verstärken. Stürme beginnen mit schnell aufsteigendem Wasserdampf und Luft, die aufgetürmte Wolken bilden, die wiederum Regen, Hagel und Blitze erzeugen können. Je mehr Wasserdampf und Luft in der Atmosphäre nach oben transportiert wird, desto höher ist das Risiko extremer Wetterereignisse. Dieser vertikale Transport von Luft und Wasserdampf, der als konvektiver Massenstrom (engl. convective mass flux, CMF) bezeichnet wird, ist nach wie vor eine der großen Unbekannten im Bereich Wetter und Klima. Systematische CMF-Messungen über die gesamte Bandbreite der Witterungsbedingungen hinweg würden die Darstellung der Sturmintensität verbessern und die Rückkopplungseffekte hoher Wolken - die zu Unsicherheiten führen können - in Wetter- und Klimamodellen einschränken.

Die Mission wird aus drei Kleinsatelliten bestehen, die in enger Koordinierung fliegen, und soll im Jahr 2027 im Rahmen des Earth Venture Program der NASA starten. Die Kosten für die Mission belaufen sich auf etwa 177 Millionen Dollar, die Startkosten nicht eingerechnet. Die NASA wird zu einem späteren Zeitpunkt einen Startdienstleister auswählen.

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