Lexikon der Fernerkundung

Google Earth Engine

Google Earth Engine ist eine cloudbasierte Analyseplattform für raumbezogene Daten, auf der Nutzer Satellitenbilder unseres Planeten sehen und auswerten können. Diese Bilder reichen von den 1970er Jahren bis heute.

Wissenschaftler und gemeinnützige Organisationen nutzen die Earth Engine für Recherchen per Fernerkundung, Prognosen von Krankheitsausbrüchen, das Management natürlicher Ressourcen und vieles mehr.

Mit Google Earth kann man die Welt bereisen, erforschen und kennenlernen, indem man mit einem virtuellen Globus interagiert. Earth Engine hingegen ist ein Werkzeug zur Analyse von Geodaten. Sie können die Wald- und Wasserflächenanteile analysieren, Veränderungen in der Landnutzung oder sogar den Zustand landwirtschaftlicher Flächen bewerten.

Earth Engine kombiniert einen Multi-Petabyte-Katalog mit analysefähigen Satellitenbildern und Ferndiagnosedaten mit Google-Skalenberechnungen, mit denen man Analysen im Planetenmaßstab durchführen kann - alles vom eigenen Browser aus.

Mit den dazugehörigen Tools und aktueller Computertechnologie können anhand dieser umfangreichen Daten aussagekräftige Analysen erstellt und spezifische Suchvorgänge durchgeführt werden. Earth Engine ist ein wertvolles Tool für Schüler und Studenten, um Analysen zum Klimawandel und zu vielen anderen Themen zu erstellen. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist das Timelapse-Projekt: Hier werden in einer interaktiven Ansicht die Änderungen der Landbedeckungen weltweit in einer wolkenlosen Animation über einen Zeitraum von 32 Jahren dargestellt.

Ab 2022 bietet Google Unternehmen und staatlichen Einrichtungen über Google Cloud eine kommerzielle Version der Google Earth Engine an. Die Zielgruppe sind Organisationen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen. Unternehmen stehen unter dem Druck von Aufsichtsbehörden, Investoren und Kunden, ihre Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Google will ihnen helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele mit mehr und besseren Daten zu erreichen.

Einigen ausgewählten Unternehmen steht die kommerzielle Version von Earth Engine schon seit vergangenem Jahr zur Verfügung. Google zufolge nutzte SC Johnson die Plattform, um mehr über die Schwankungen der Mückenpopulationen zu erfahren und so die Entwicklung seiner Schädlingsbekämpfungsprodukte zu steuern. Anhand von Milliarden einzelner Wetterdaten in Kombination mit Daten über Mückenpopulationen der letzten sechs Jahrzehnte entwickelte das Unternehmen ein öffentlich zugängliches Prognosemodell darüber, wann und wo Mückenpopulationen auftauchen werden.

Gemeinnützigen Organisationen sowie für akademische Forschung und Bildungszwecke stellt Google die Earth Engine nach eigenen Angaben weiterhin kostenfrei zur Verfügung.

Weitere Informationen:


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