Lexikon der Fernerkundung

GOLD

Engl. Akronym für Global-scale Observations of the Limb and Disk, dt. etwa Globale Beobachtungen des Planetenrandes und der Erdscheibe; GOLD ist die erste NASA-Sonde, die als bezahlte sekundäre Nutzlast auf einem kommerziellen Satelliten (Kommunikationssatellit SES-14) mitfliegt. Über fünf Jahre hinweg soll damit alle 30 Minuten die Temperatur und Zusammensetzung der Ionosphäre und Thermosphäre gemessen werden. Damit wird untersucht, wie Wetter und Magnetfeld der Erde mit den Einflüssen des Alls interagieren. Mit den so gewonnenen Daten wollen Forscher unter anderem Kommunikationssignale verbessern.

Die Ionosphäre reagiert nicht nur auf den Energieeintrag durch Sonnenstürme. Terrestrisches Wetter, wie Hurrikane und Windmuster, können die Atmosphäre und die Ionosphäre formen und ihre Reaktion auf das Weltraumwetter verändern.

Diese Mission wird Messungen der ionosphärischen Zusammensetzung durchführen. GOLD erforscht unsere Weltraumumgebung, in der sich Astronauten, Funksignale zur Steuerung von Flugzeugen und Schiffen sowie Satelliten zur Bereitstellung von Kommunikations- und GPS-Systemen befinden.

GOLD: Instrument Scanning Coverage

GOLD: Scan-Abdeckung des Instruments

In der Visualisierung links wird GOLD in einer geostationären Umlaufbahn um die Erde präsentiert. Die Farben über der Erde stellen Modelldaten des IRI (International Reference Ionosphere)-Modells der Dichte des einfach ionisierten Sauerstoffatoms in einer Höhe von 350 Kilometern dar. Rot steht für hohe Dichte. Die Ionendichte ist verstärkt oberhalb und unterhalb des geomagnetischen Äquators (nicht perfekt auf den geographischen Äquator ausgerichtet) auf der Tagesseite aufgrund der ionisierenden Wirkung der ultravioletten Sonnenstrahlung in Verbindung mit den Auswirkungen von Höhenwinden und dem geomagnetischen Feld.

Zur Animation auf Grafik klicken - externer Link zur NASA.

Quelle: NASA

GOLD wurde im Rahmen des Explorer-Programms entwickelt und basiert auf einem bildgebenden, zweikanaligen Spektrographen für Wellenlängen zwischen 132 und 160 Nanometern (UV-C). Das Instrument wurde vom Labor für Atmosphären- und Weltraumphysik (Laboratory for Atmospheric and Space Physics, LASP) der Universität Colorado (University of Colorado Boulder, CU Boulder) gebaut. Im Januar 2017 war das Instrument mit einer Masse von rund 37 Kilogramm zu Airbus Defence and Space nach Toulouse gebracht worden, wo man es anschließend in SES 14 integriert hatte.

Der Start von SES 14 mit GOLD und einem weiteren Kommunikationssatelliten erfolgte am 25.1.2018 mit einer Ariane-5 von Kourou. Der Satellit hat seine Position über Brasilien auf einem geostationären Orbit.

Weitere Informationen:


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