Lexikon der Fernerkundung

GNSS-Reflektometrie (GNSS-R)

Die GNSS-Reflektometrie ist eine relativ neue Kategorie von Satellitennavigationsanwendungen. Sie beinhaltet Fernerkundungsmethoden zum Empfang und zur Verarbeitung von Mikrowellensignalen, die von verschiedenen Oberflächen reflektiert werden, um Informationen über diese Oberflächen zu extrahieren.

Beim GNSS-R fungiert der GNSS-Satellit als Sender und ein Flugzeug oder ein Satellit in der erdnahen Umlaufbahn (Low Earth Orbit, LEO) als Empfangsplattform. Für Altimetrie-Anwendungen kann ein GNSS-R-Empfänger auch auf dem Land platziert werden. Ein Vorteil der GNSS-R-Fernerkundung ist die Allgegenwart von Signalquellen, einschließlich GPS, Galileo, GLONASS und Beidou.

Bei diesen Methoden werden die von Wasser-, Eis- oder Landoberflächen reflektierten Signale von Navigationssatelliten aufgezeichnet und ausgewertet. Wichtige geophysikalische Eigenschaften der reflektierenden Oberflächen können abgeleitet werden, wie geometrische Höhe, Bodenfeuchte oder Rauhigkeit, die z.B. mit Windgeschwindigkeit und -richtung über Wasseroberflächen korreliert werden kann. Eine breite Palette von Anwendungen ist möglich, wie z.B. Beiträge zu Wettervorhersagen, Breitsschwad-Altimetrie (wide-swath altimetry), Messungen der Meereswinde, des Salzgehalts des Meerwassers und der Dichte der Eisschicht sowie Feuchtigkeitsmessungen über Land.

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