Lexikon der Fernerkundung

Glory

Gescheiterte Fernerkundungsmission der NASA mit zwei getrennten Aufgabenbereichen. Der auf einer erdnahen (705 km) Umlaufbahn (LEO) fliegende Glory-Satellit sollte den Einfluss der Energieabstrahlung der Sonne auf das Klima und die Atmosphäre der Erde untersuchen. Mit dem Total Irradiance Monitor-Instrument (TIM) sollte Glory die langfristigen Messungen der Gesamtstrahlung der Sonne (solar irradiance) durch die Earth-Radiation-Budget- und ACRIM-Instrumente weiterführen und ebenso die Messungen des SORCE-Satelliten. Zudem hatte Glory ein Instrument (Aerosols Polarimetry Sensor, APS) zur Erforschung der natürlichen und anthropogenen Aerosole der Erdatmosphäre an Bord. Dabei stand die Bestimmung der globalen Verteilung, der mikrophysikalischen Eigenschaften sowie der chemischen Zusammensetzung von Aerosol und Wolken im Blickpunkt, deren Genauigkeit und Umfang eine zuverlässige Quantifizierung des direkten und indirekten Aerosol-Einflusses auf das Klima erlaubt. Zur Unterstützung dieses Instruments befand sich eine Kamera an Bord, um die Wolken im Blickfeld des Aerosol-Sensors zu erkennen.

Der Satellit wurde von der Orbital Sciences Corporation in Dulles, Virginia im Auftrag des Goddard Space Flight Center gebaut. Dabei kam der Satellitenbus des eingestellten VCL-Satelliten zum Einsatz, der über mehrere Jahre eingelagert war. Es handelte sich dabei um ein drei-Achsen-stabilisiertes Raumfahrzeug mit einem Steuersystem, welches den Satelliten zur Sonne und nach Kalibrierungssternen ausrichtet. Das Startgewicht betrug 545 Kilogramm. Die Solarzellen sollten eine Leistung von 400 Watt liefern.

Glory war Bestandteil des Earth Observing Systems (EOS). Der Satellit wurde am 4. März 2011 gestartet, erreichte aber aufgrund des Versagens der Trägerrakete Taurus 3110 (Taurus XL) keine Erdumlaufbahn und stürzte in den Pazifik.

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