Lexikon der Fernerkundung

Georeferenzierung

Engl. georeferencing, franz. géocodage; das Einordnen von Karteninhalten in ein georäumliches Koordinatensystem durch Zuordnung von Koordinatenwerten, d.h. es wird ein Raumbezug oder Geobezug hergestellt. Speziell wird dies erforderlich, wenn digitalen Karten ein Bezug zu einem georäumlichen Koordinatensystem fehlt (z.B. geographisches Koordinaten-System, UTM-System). Technisch werden bestimmten Bildpunkten in Karten im Rasterformat Koordinatenwerten zugeordnet. Bei Karten im Vektorformat, die z. B. in sog. Tischkoordinaten digitalisiert wurden, werden dem Nullpunkt des zugrunde liegenden Systems georäumliche Koordinatenwerte zugeordnet.

Aus anderem Blickwinkel sieht man die Georeferenzierung als einen Vorgang, bei dem ein Objekt der Erdoberfläche, z.B. eine Adresse, ein Gebäude, eine Straße oder auch ein Baum mithilfe von Koordinaten aus einem ausgewählten Koordinatensystem und den dazugehörigen Objekteigenschaften, wie beispielsweise dessen Objektart (Nadel- oder Laubbaum), Objekthöhe etc., als Datensatz beschrieben und in einer Karte oder Liste registriert wird. Durch diese Zuweisung raumbezogener Informationen zu einem Objekt erhält man sogenannte Geoinformationen.

Die Zuordnung von Koordinaten geodätischer Koordinatensysteme zu Luftbildern oder Satellitenbildern wird häufiger als Geokodierung bezeichnet. Allgemein ist jede Einbindung von in Karten abgebildeten Punkten und Relationen in ein georäumliches Koordinatensystem ein Vorgang der Georeferenzierung.

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