Lexikon der Fernerkundung

Farbkompositbild

Engl. colour composite, franz. composition colorée; in der Optik ein Farbbild, das durch die Projektion von einzelnen schwarzweißen Multispektralbildern durch verschiedene Farbfilter erzeugt wird. Wenn die gefilterten Einzelbilder übereinandergelegt werden, entsteht ein Farbkompositbild.

Aus Satellitenbildinformationen können Farbkomposite erzeugt werden, indem man den drei Farbdimensionen des Bildes jeweils einen Farbkanal zuordnet. Man spricht von Echtfarben-Farbkomposit, wenn man den drei Farbdimensionen des Bildes die drei sichtbaren Kanäle des Satellitenbildes (blau, grün, rot) zuordnet. Da Infrarotkanäle die Vegetation sehr gut darstellen, kann man auch den grünen Dimensionen des Bildes den NIR-Kanal zuweisen. Die resultierenden Bilder sehen wie Farbbilder aus, und werden eher zu Darstellungszwecken (Hintergrundkarte, Poster) als zur Analyse verwendet.

Wählt man eine andere Farbzusammensetzung, spricht man von Falschfarben-Farbkomposit. Weist man zum Beispiel den Infrarotkanal der roten und den roten Kanal der grünen Dimension des Bildes zu, erscheinen die unbedeckten Böden blau-grün, die aktive Vegetation magenta und klares Wasser schwarz.

Beispiel Farbkompositbild von METEOSAT-8

Bei dem folgenden METEOSAT-8-Bild vom 31.12.2006 handelt es sich um ein Farbkompositbild, zusammengesetzt aus den Spektralkanälen 0,6 und 0,8 μm im sichtbaren Bereich und 12,0 μm im infraroten Bereich. Durch diese Spektralkombination lassen sich tiefe Wolken (gelb), hohe Wolken (blau) sowie hochreichende Wolken (weiß) unterscheiden. Da im Norden und Nordosten des Bildes Nacht ist, ist hier nur der blaue, infrarote Anteil des Bildes zu sehen.

Meteosat 8 - Farbkomposit Farbkompositbild (METEOSAT-8)

Zum Jahreswechsel 2006/2007 bestimmten Sturm- und Orkantiefs das Wetter in großen Teilen Europas. Das Bild zeigt gleich zwei deutlich ausgeprägte Tiefdruckgebiete (Wetterkarte). Über der Ostsee liegt der Kern des Orkantiefs „KARLA“. Dieses Tief zog von der Biskaya über die Nordsee zur Ostsee. In der Nacht 30./31.12. wurden vor allem in der Deutschen Bucht und der Kieler Förde Orkanböen gemessen.

So traten am Leuchtturm Kiel Böen bis zu ca. 141 km/h auf. Ein zweites Sturmtief („LOTTE“) ist mit seinem Kern nordwestlich von Irland zu erkennen. Dieses Tief beeinflusste den letzten Tag des Jahres 2006 und die Neujahrsnacht mit starkem bis stürmischem Wind, sowie verbreitet Regen. Am Neujahrstag war es sehr mild mit Temperaturen zwischen 8 und 13 °C.

Quelle: DMG

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