Lexikon der Fernerkundung

Composante Spatiale Optique (CSO)

Composante Spatiale Optique (dt. Optische Weltraumkomponente) ist ein französisches Programm identischer militärischer Erdbeobachtungssatelliten im optischen und infraroten Bereich. Es wird die HELIOS II-Satelliten ersetzen. Zuerst als französischer Beitrag für das europäische Musis-Programm geplant, wurde es nach dessen Einstellung zu einem rein französischen Programm. Im April 2015 wurde eine Vereinbarung zwischen Frankreich und Deutschland getroffen, wonach Deutschland 210 Mio. € zum Bau eines dritten Satelliten beiträgt und im Gegenzug Zugangsrechte zu den Bildern erhält. Schweden ist auch Programmpartner, was die Nutzung einer polaren Bodenstation ermöglicht.

Die CSO-Konstellation wird drei optische polarumlaufende Satelliten in unterschiedlichen Höhen umfassen, um eine Doppelmission zu erfüllen: eine Aufklärungsmission aus 800 km Höhe, die darauf ausgerichtet ist, eine großflächige Abdeckung, die Bilderfassung von Gefechtsschauplätzen und eine hohe Wiederbesuchsfähigkeit zu gewährleisten, und eine Identifikationsmission auf 480 km Höhe, um Bilder mit der höchstmöglichen Auflösung, Qualität und analytischen Präzision zu liefern.

Im Unterschied zu den HELIOS-Satelliten, die den gleichen Bus wie die Spot-Satelliten benutzen, wird CSO Technologien benutzen, die vom Pléiades-Programm abgeleitet sind. Der Bau der Satelliten wurde an Airbus Defence and Space vergeben, die optische Nutzlast wird von Thales Alenia Space hergestellt. Der erste Erdbeobachtungssatellit des CSO-Programms wurde am 19. Dezember 2018 an Bord einer Sojus-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana erfolgreich gestartet, der zweite am 29.12.2020. Das dritte Exemplar wird voraussichtlich 2024 folgen.

Die CSO-Satelliten verfügen über ein äußerst flexibles Ausrichtsystem und werden von einem sicheren Bodenkontrollzentrum aus gesteuert. Es werden bei gyroskopischen Stellantrieben, Faserkreiseln, Bordelektronik und Steuersoftware zur Gewichts- und Trägheitsoptimierung Komponenten der neusten Generation ein, sodass der Satellit erheblich schneller ausgerichtet werden kann.

Als Hauptauftragnehmer des CSO-Satellitenprogramms lieferte Airbus die flexible Plattform und die Avionik und war für Integration, Test und Auslieferung der Satelliten an die französische Raumfahrtagentur CNES zuständig. Thales Alenia Space lieferte das sehr hoch auflösende optische Instrument an Airbus. Der Betrieb des Nutzerbodensegments bleibt weiterhin in den Händen der Airbus-Teams, wie dies auch bei anderen Programmen (Helios, Pléiades, SarLupe, Cosmo-Skymed) der Fall ist.


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