Lexikon der Fernerkundung

AIRSPACE

Engl. Akronym für Aircraft Remote Sensing of Greenhouse Gases with combined Passive and Active instruments, dt. Flugzeuggetragene Fernerkundung von Treibhausgasen mit dem kombinierten Einsatz von passiven und aktiven Instrumenten. Im Rahmen des Projektes soll eine wissenschaftliche Nutzlast aus den derzeit fortschrittlichsten Fernerkundungsinstrumenten mit Unterstützung durch hochgenaue in situ-Instrumente entwickelt, getestet und durch Modellaktivitäten begleitet werden. Übergeordnetes Ziel des AIRSPACE-Projektes ist es, zwei Fernerkundungsmethoden (aktiv und  passiv) auf Forschungsflugzeugen  zusammenzubringen, um die jeweiligen Vorteile synergetisch zur Messung der beiden wichtigsten, von Menschen beeinflussten Treibhausgase, Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4), zu nutzen.

Eine derartige Infrastruktur zur Erkundung der Treibhausgase gibt es bisher weltweit nicht. Sie wird über die rein wissenschaftlichen Zielsetzungen hinaus auch zur Validierung und unabhängigen Verifizierung zukünftiger Treibhausgasmissionen einsetzbar sein, die in Zukunft zur Überwachung von Emissionszielsetzungen im Rahmen internationaler Klimavereinbarungen vom Satelliten aus geplant sind.

Eine gleichermaßen wichtige Komponente des Projektes ist die Modellierung. Ziel ist es hier, mit Hilfe der Messergebnisse auf regionaler Skala die Treibhausgasflüsse mit der Methode der inversen Modellierung genauer zu bestimmen als bisher möglich.

Schema des AIRSPACE-Projekts AIRSPACE-Projekt Schema Quelle: DLR

Im Verlauf des Projektes ist eine koordinierte Messkampagne im mitteleuropäischen Raum vorgesehen (CoMet = Carbon dioxide and Methane mission). Im Rahmen von AIRSPACE werden die dabei von den  verschieden Instrumente gewonnenen Daten ausgewertet, gegenseitig validiert und mit Hilfe von Modellen verglichen. Dies dient bereits zur Validierung von Satellitenbeobachtungen: den Methanprodukten der Sentinel-5P-Mission des europäischen Copernicus–Programms sowie den CO2-Produkten der OCO-2-Mission der NASA.

Mit der erfolgreichen Realisierung der Instrumentierung und der entsprechenden Modellinfrastruktur werden die Projektpartner in die Lage versetzt, (a) die hier für Europa entwickelten Methoden für Untersuchungen in den hoch relevanten Quell- und Senkenregionen der Arktis und der Tropen einsetzen zu können, (b) auf diese Weise an zukünftigen internationalen Projekten zur Erforschung der Treibhausgase teilzunehmen und (c) maßgeblich zur Validierung der deutsch-französischen Klimamission MERLIN (Methane Remote Sensing Lidar Mission) beizutragen.

Projektpartner sind das Institut für Physik der Atmosphäre am DLR Oberpfaffenhofen, das Institut für Umweltphysik (Uni Bremen) und das Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena. Die Laufzeit des Projektes umfasste drei Jahre (1.04.2017 – 31.03.2020).

Weitere Informationen:


Pfeil nach linksAIRSLupeIndexAkronyme und Abkürzungen in der FernerkundungPfeil nach rechts