Lexikon der Fernerkundung

PLATO

Engl. Akronym für Planetary Transits and Oscillations of Stars (planetare Transite und Oszillationen von Sternen); eine mittelgroße Wissenschaftsmission im Rahmen des Programms Cosmic Vision 2015–2025 der ESA mit einem weltraumgestützten Observatorium zur Aufspürung von Exoplaneten in der Umlaufbahn fremder Sterne, die 2026 gestartet werden soll.

Die Mission wird sich mit zwei der wichtigsten Fragen des Programms Cosmic Vision auseinandersetzen: unter welchen Bedingungen bilden sich Planeten und entsteht Leben und wie funktioniert das Sonnensystem? PLATO wird relativ nahe gelegene Sterne erforschen und dabei nach winzigen, regelmäßigen Lichteinbußen suchen, die eintreten, wenn ihre Planeten an ihnen vorbeifliegen und dabei kurzzeitig einen kleinen Teil des Sternenlichts ausblenden.

Unter Einsatz von 34 eigenständigen kleinen Teleskopen und Kameras wird PLATO unter ca. einer Million Sternen, die sich über die Hälfte des Himmels erstrecken, nach Planeten Ausschau halten. Zudem wird die seismische Aktivität von Sternen untersucht, wodurch eine genaue Charakterisierung des Zentralgestirns jedes entdeckten Planeten, einschließlich Masse, Radius und Alter, ermöglicht werden soll. Gemeinsam mit bodengestützten Beobachtungen der Radialgeschwindigkeit werden die Messungen von PLATO die Berechnung von Masse und Radius eines Planeten und somit von dessen Dichte erlauben, was Rückschlüsse auf seine Zusammensetzung zulässt. Die Mission wird Tausende exoplanetare Systeme aufspüren und untersuchen, wobei sie sich auf die Entdeckung und Charakterisierung von Planeten erdähnlicher Größe und Supererden im bewohnbaren Bereich ihres Zentralgestirns – der Entfernung, bei der flüssiges Oberflächenwasser existieren könnte – konzentrieren wird.

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