Fernmeldesatelliten
Syn. Telekommunikationssatelliten; Satelliten, die für die allgemeine Telekommunikation bereitgestellt werden. Dazu zählen nationale und internationale
- Telefon- und Telefaxverbindungen,
- Telexverbindungen,
- Datenverbindungen und
- Verbindungen für Hörfunk- und TV-Übertragungen.
Diese Satelliten nutzen koordinierte Frequenzbänder, die auch anderen - terrestrischen - Funkdiensten zur Nutzung freigegeben worden sind. Fernmeldesatelliten bestehen aus einem raumfahrttechnischen und einem nachrichtentechnischen Subsystem.
Zum raumfahrttechnischen Subsystem zählen im Wesentlichen
- die Stabilisierungs- und Positionierungseinrichtungen,
- die Einrichtungen zur Wärmeregelung und
- die Steuereinrichtungen.
Zum nachrichtentechnischen Teil gehören
- die Antennen,
- die Transponder und
- die Fernmess- und Fernsteuereinrichtungen (TT&C - Telemetrie, Tracking & Command).
Die nutzbaren Frequenzbereiche des Satellitenfunks werden von der Weltfunkkonferenz (World Radiocommunication Conference, WRC) der ITU festgelegt. Für Satellitenfunkanwendungen, die als Bestandteil terrestrischer Netze anzusehen sind, sind dies vornehmlich die Bereiche
- von 1,5-1,6 GHz (L-Band) für mobilen Satellitenfunk im Verkehr zwischen Satellit und den mobilen Satellitenfunkstellen,
- von 2 GHz (S-Band) für die Nutzung als Downlink für mobilen Satellitenfunk (MEO- und LEO-Systeme),
- von 4-6 GHz (C-Band) für die Nutzung als Down-/Uplink zwischen den Erdfunkstellen und den Satelliten.
Die Satellitenbahn (Orbit) hat wesentlichen Einfluss auf die Anwendungsbereiche und -gebiete des für die Kommunikation genutzten Satelliten. Satellitenbahnen unterscheiden sich nach ihrer Lage, ihrer Form und der Höhe des Satelliten. Bis heute werden Fernmeldesatelliten vorzugsweise in eine kreisförmige Äquatorialbahn gebracht, deren Bahnhöhe 35.780 km beträgt. Satelliten auf dieser Umlaufbahn (Orbit) umkreisen die Erde in 24 Stunden, sodass sie keine Relativbewegung zur Erde haben. Sie werden deshalb auch als geostationäre Satelliten bezeichnet. Daneben plant man, bei zukünftigen kommerziellen Systemen die Satelliten auf einem niedrigeren Orbit die Erde umkreisen zu lassen. Dabei gilt, dass die Satelliten umso schneller die Erde umkreisen müssen, je niedriger die Bahnhöhe der Satelliten ist, da nur durch eine höhere Fliehkraft die dann größere Erdanziehung ausgeglichen wird. Im Gegensatz zu den geostationären Satelliten führen diese Satelliten (nichtgeostationäre Satelliten) eine Relativbewegung zur Erde aus. Sie bewegen sich im sog. "Non Geostationary Satellite Orbit (NGSO)".