Bodenfeuchte
Bodenfeuchte bezeichnet den Wassergehalt im Boden; sie wird in der Regel in Volumenprozent angegeben. Das Wasser lagert sich im Boden in den Poren ein. In den kleinen Poren kann das Wasser gegen die Schwerkraft im Boden gehalten werden. Die Porenzusammensetzung im Boden ist somit maßgeblich für das Wasserspeichervermögen des Bodens verantwortlich.
Die Bodenfeuchte ist ein wichtiger landwirtschaftlicher Parameter. Veränderungen der Bodenfeuchte haben einen erheblichen Einfluss auf die landwirtschaftliche Produktivität. Auf der Makroebene können die Beobachtungen dazu beitragen, das Erkennen von Überschwemmungs- und Dürrebedingungen zu verbessern. Sie sind auch der Schlüssel zur Entwicklung genauerer Ertragsprognosen, indem sie die Bodenbedingungen verstehen.
Für Agronomen und Erzeuger ist die Bodenfeuchte ein entscheidender Parameter für die Bestimmung des Zeitpunkts und des voraussichtlichen Ertrags einer Kultur und hilft bei der Entscheidungsfindung zum Zeitpunkt der Aussaat. In der Bodenkunde hängen Verdunstungsraten, Oberflächenabfluss, Infiltration und Perkolation vom Feuchtigkeitsgehalt des Bodens ab.
Satelliten messen die Bodenfeuchte mit Hilfe von Mikrowellenradiometrie und Synthetic Aperture Radar (SAR)-Sensoren. Die Mission Soil Moisture and Ocean Salinity (SMOS) trägt das Instrument MIRAS (Microwave Imaging Radiometer using Aperture Synthesis). MIRAS ist ein passives, interferometrisches 2D-Mikrowellenradiometer, das im L-Band (Frequenz 1,4 GHz / Wellenlänge 21 cm) misst und schwache Mikrowellenemissionen von der Erdoberfläche erfasst, um neben anderen geophysikalischen Variablen wie dem Frost-Tau-Zustand des Bodens auch die Bodenfeuchte zu erfassen.
Darüber hinaus verfügt die Copernicus-Mission Sentinel-1 über ein C-Band-SAR-Instrument (5,405 GHz), das auch Bodenfeuchteprodukte liefert.
Weitere Informationen:
- Monitoring soil moisture from space with Copernicus (Copernicus)