Lexikon der Fernerkundung

SUOMI NPP

Der Wettersatellit Suomi National Polar-orbiting Partnership or Suomi NPP, früher bekannt unter der Bezeichnung National Polar-orbiting Operational Environmental Satellite System Preparatory Project (NPP) and NPP-Bridge wird von der NOAA (United States National Oceanic and Atmospheric Administration) betrieben, ist aber im Besitz der NASA. Ursprünglich sollte er als Pfadfindermission für das NPOESS-Programm dienen, welches die Polar Operational Environmental Satellites der NOAA und das Defense Meteorological Satellite Program der US Air Force ersetzen sollte. Nach der Streichung des NPOESS-Programms wurde Suomi als Lückenfüller zwischen den POES-Satelliten und dem Joint Polar Satellite System (JPSS) im Oktober 2011 von Vandenberg aus gestartet. Mit einer United Launch Alliance Delta II 7920-10C-Rakete wurde er auf eine sonnensynchrone Umlaufbahn in 824 km Höhe gebracht.

Seine Instrumente setzen Klimamessungen fort, die zuvor schon vom Earth Observing System der NASA bereitgestellt wurden. Der Satellit ist nach Verner E. Suomi benannt, einem Meteorologen der University of Wisconsin–Madison.

Erste Datenprodukte

Die folgenden zwei Bilder sind Kompositdarstellungen der Konzentration von ozeanischem Chlorophyll für die jeweiligen Sommer der beiden Halbkugeln. Sie sind hergestellt aus Radiometerdaten im sichtbaren Bereich, die vom Instrument VIIRS aufgenommen wurden.

Diese Falschfarben-Darstellungen verstärken die Aussagekraft der Daten. Die purpurnen und blauen Farben stehen für niedrigere Chlorphyll-Konzentrationen. Orange und rot repräsentieren höhere Konzentrationen. Diese Farbunterschiede heben Gebiete mit geringerer bzw. größerer Phytoplankton-Biomasse hervor.

Storms, Ozone, Vegetation and More:
NASA-NOAA Suomi NPP Satellite Returns First Year of Data 705315main_oneyear-NPP-670_suomi_lres

Größere Ansicht der Nordhemisphäre - Größere Ansicht der Südhemisphäre

Quelle: NASA

Der dreiachsenstabilisierte Satellit basiert auf dem Satellitenbus BCP 2000 für Erdbeobachtungssatelliten von Ball Aerospace. Er ist mit einem internem MIL-STD-1553- und IEEE-1394-(FireWire)-Netzwerk und fünf Instrumenten ausgestattet, die von früheren Wetter- und Umweltsatelliten wie etwa Terra, Aqua, POES oder den militärischen DMSP-Wettersatelliten stammen. Dies sind:

Die Nachtseite der Erde funkelt mit Lichtern. Das erste, was heraussticht, sind die von Städten. „Nichts erzählt uns mehr über die Verbreitung von Menschen auf der Erde, als Lichter von Städten“, erklärt Chris Elvidge, ein NOAA-Wissenschaftler. Aber auch entfernt von menschlichen Siedlungen leuchtet Licht. Buschfeuer und Vulkane wüten. Öl- und Gasquellen brennen wie Kerzen. Polarlichter tanzen im Himmel der Polarregionen. Mond- und Sternenlicht werden im Wasser, Schnee, an Wolken und von Wüsten reflektiert. Sogar die Luft und der Ozean glühen gelegentlich.

Beispiel: Out of the Blue and Into the Black - New Views of the Earth at Night

Eine Handvoll Wissenschaftler hat über die vergangenen vier Dekaden hinweg irdische Nachtlichter mit Militärsatelliten und Astronautenphotographie beobachtet. Aber im Jahr 2012 wurde der Blick signifikant klarer. Der Satellit Suomi National Polar-orbiting Partnership trägt einen Schwachlichtsensor an Bord, der Nachtlichter mit einer sechsmal besseren räumlichen Auflösung unterscheiden kann und eine 250mal bessere Auflösung der Beleuchtungsstufen (dynamic range) besitzt, als frühere Instrumente. Da Suomi NPP ein ziviler Satellit ist, sind die Daten für Wissenschaftler innerhalb von Minuten bis Stunden nach der Aufnahme verfügbar.

Der VIIRS-Sensor kann schwaches Licht bis hinunter zur geringen Stärke einer isolierten Straßenleuchte oder der Beleuchtung eines Fischerbootes beobachten. Er kann sogar schwaches Nachthimmelsleuchten (‚airglow‘) ausmachen und Wolken beobachten, die von diesem Licht beleuchtet werden. Durch den Einsatz seines ‚Tag-Nacht-Bandes‘ kann VIIRS die ersten quantitativen Messungen von Lichtemissionen und Reflexionen vornehmen und dabei die Intensität und die Quellen des Nachtlichtes unterscheiden. Die Gesamtheit dieser Messungen gibt uns einen globalen Überblick über den menschlichen Fußabdruck auf der Erde.

Das Nachtbild von Europa, Afrika und dem Mittleren Osten ist ein Komposit, das aus Daten erstellt wurde, aufgenommen von Suomi NPP im April und Oktober 2012. Diese Daten wurden zudem über bereits vorhandene Blue Marble-Bilder gelegt, um der Ansicht einen realistischeren Eindruck zu geben.

Out of the Blue and Into the Black - New Views of the Earth at Night city_lights_africa Quellen: NASA

Weitere Informationen:


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