Lexikon der Fernerkundung

Klassifikation

Syn. Klassifizierung; engl. object classification, franz. classification; Zuordnung von Daten zu Klassen mit bestimmten einheitlichen Eigenschaften, bei der Fernerkundung die Zuordnung von Bildpunkten in bestimmte Kategorien oder Klassen, um eine thematische Wiedergabe zu erzielen. Oft ist die Klassifikation eine Verbindung aus Aggregation (Zusammenfassung) und Generalisierung (Vereinfachung) von Primärdaten. Bei Fernerkundungsdaten ist diese Kombination der Regelfall. Im ersten Schritt (Aggregation) fassen Bildauswerter oder ein Computersystem die mit einem spektralen Aufnahmesystem gemessenen Reflexionsgrade von beispielsweise verschiedenen Gattungen von Laubbäumen zusammen und bilden daraus den Cluster 'Laubwald'. Im zweiten Schritt (Generalisierung) werden die originalen Daten (Primärdaten) anhand dieser Cluster automatisch vereinfacht. Dabei werden Straßen, Bäche oder Eisenbahngleise mit Laubbäumen an beiden Seiten je nach Vereinfachungsmethode ggf. zu Laubwald.

Grundannahmen der Klassifikation

(nach Albertz 1991)

Die Grundannahme aller Klassifikationsverfahren ist, dass in einem Merkmalsraum, in dem die Eingangsdaten (Intensitäten, Texturmerkmalsbilder, Streumerkmalsbilder uvm.) die Koordinatenachsen bilden, verschiedene Objekte trennbare Punkthaufen aufzeigen. Im Idealfall lassen sich zwischen diesen Anhäufungen eindeutige Grenzen ziehen und somit jedem Pixel oder Objekt automatisch eine Klasse zuordnen.
Die Zuordnung der Punkthaufen zu den jeweiligen Objektklassen kann über die Klassifikationsverfahren der „unüberwachten Klassifikation“, „überwachten Klassifikation“ oder „Schwellwertanalyse“ erfolgen.

Quelle: LFULG

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