Lexikon der Fernerkundung

Digitales Orthophoto (DOP)

Ein digitales Orthophoto (griech. orthós richtig, gerade, aufrecht) ist eine verzerrungsfreie, maßstabsgetreue, schwarz-weiße oder farbige Abbildung der Erdoberfläche, die durch photogrammetrische Verfahren aus Luft- oder Satellitenbildern abgeleitet wird. Die Verzerrungen und Verschiebungen, welche bei der Aufnahme eines Bildes durch die Zentralprojektion und die unterschiedlichen Entfernungen der Objekte zur Kamera entstehen, werden mit Hilfe eines Digitalen Geländemodells (DGM) rechnerisch ausgeglichen. Wegen ihrer Maßstabstreue und Georeferenzierung können sie direkt mit Karten gleichen Maßstabs verglichen oder mit Fachdaten, zum Beispiel Straßenplanungen, digital zusammengefügt werden. Dies unterscheidet ein Orthophoto von einem 'normalen' Luftbild.

Digitale Orthophotos (DOP) dokumentieren den Landschaftszustand zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie enthalten vollständig alle aus der "Vogelperspektive" sichtbaren Landschaftsinformationen, ohne dass diese bereits selektiert oder strukturiert worden sind.

Die Daten werden standardmäßig im TIFF− oder  komprimiert im  ECW-Format (farbig oder schwarzweiß), ab Bildflugjahr 2004 zusätzlich als Color-Infrarotbild (CIR) abgegeben. Seit 2001 werden DOP durch ein rechnergestütztes Entzerrungsverfahren mit einer geometrischen Genauigkeit von etwa +/- 0,4 m aus Luftbildern hergestellt, die in der Regel im Maßstab 1:12 000 als Senkrechtaufnahmen vorliegen. Die Pixelgröße der DOP am Boden beträgt standardmäßig 0,4 m x 0,4 m, seit 2007 sogar nur 0,2 m x 0,2 m. 80 Prozent der Fläche Deutschlands liegen in einer Bodenauflösung von 20 cm vor. Das BKG führt die Rasterdaten länderübergreifend zusammen und generiert deutschlandweite Datensätze mit Bodenauflösungen von 20 cm (DOP20) und 40 cm (DOP40). Digitale Orthophotos sind flächendeckend verfügbar. Durch die Ausgabe an geeigneten Plottern können DOP in analoge Exemplare umgewandelt werden.

In der Vergangenheit wurden Luftbilder nur optisch entzerrt und als Fotos abgegeben. In der weiteren Entwicklung wurden die Bilder dann gescannt und - von Passpunkten und Aerotriangulation gestützt - rechnerisch entzerrt. Der Einfluss der Geländehöhe wird dabei mit Hilfe eines digitalen Geländemodells kompensiert. Die neueste Generation von digitalen Luftbildkameras macht einen vollständig digitalen Ablauf der Luftbild- und Orthophotoherstellung möglich. Die Dateien werden zu einem Mosaik zusammengesetzt. Das so entstandene Produkt ist eben das digitale Orthophoto.

Einsatzmöglichkeiten:

Weitere Informationen:


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