Lexikon der Fernerkundung

chromatische Aberration

Abbildungsfehler eines optischen Systems; dabei wird Licht an der Linse je nach Wellenlänge oder Farbe unterschiedlich stark gebrochen. Es treten zwei Formen der chromatischen Aberration auf. Einerseits gibt es den Farblängsfehler in Form unterschiedlicher Verfärbungen vor und hinter der Fokusebene und andererseits den Farbquerfehler, der sich besonders an Bildrändern in grünen und roten bzw. blauen und gelben Farbsäumen an Hell-Dunkel-Übergängen äußert. Mit Hilfe eines programmierten Korrekturtools kann mittels radialsymmetrischer Verzeichnungsterme der Farbquerfehler, der sich als störender Farbsaum im Bild auswirkt, eliminiert werden.

Somit müssten sich zum Beispiel die Zuordnungsverfahren für das Auffinden von homologen Bildpunkten verbessern. Denn für ein gutes Ergebnis ist entscheidend, wie stark sich die Pixel um einen Bereich von homologen Punkten in der Farbintensität unterscheiden.

Auch bei der manuellen Messung im Bild wird die Entscheidung für einen Bearbeiter, wo sich genau ein Eckpunkt befindet oder eine Kante verläuft, erleichtert, da nach der Korrektur der chromatischen Aberration der sogenannte Farbsaum entfernt wurde und dementsprechend das Bild schärfer und die Kanten eindeutiger wirken. Ebenso steigert sich die Qualität einer 3D-Visualisierung bei der Korrektur des Farbfehlers.

In der Fernerkundung ist es wichtig mit Farbbildern zu arbeiten, die frei sind von Aberrationen. Denn wenn keine aberrationsfreien Bilder im Vorfeld erzeugt würden, würde eine multispektrale Klassifikation zu komplett falschen Klassifizierungsergebnissen von Pixeln kommen.


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