Lexikon der Fernerkundung

Vektordaten

Datenart eines speziellen Datenmodells zur Verwaltung von Geometriedaten, dem Vektordatenmodell. Im Vektordatenmodell wird der Lagebezug über Koordinatenangaben aufgezeichnet. Ein Punkt wird über eine x-, eine y- und gegebenenfalls über eine z-Koordinate (Rechtswert, Hochwert, Höhe) genau beschrieben. Eine Linie kann man mit zwei oder mehr solcher Tupel oder Tripel und eine Fläche durch eine geschlossene Linie wiedergeben. Attribute sind verbunden mit dem Objekt (im Gegensatz zu einer Rasterdatenstruktur, die Attribute mit einer Rasterzelle verbindet). Zum Beispiel "weiß" eine Linie nach der Eingabe entsprechender Sachdaten, dass sie eine Wasserleitung mit dem Durchmesser 150 mm aus Grauguss ist, verlegt im Jahr 1998. Darüber hinaus kann sie mit anderen Leitungen oder Schiebern, Ventilen usw. topologisch verknüpft sein.

Zur Bildung von Flächennetzen (z.B. Liegenschafts- und Grünflächenkataster, Bebauungsplan, Flächennutzungsplan, Realnutzungskartierungen) sind Vektordaten unabdingbar. Denn nur durch geschlossene Linienzüge (Polygone) können Flächenobjekte gebildet werden, denen Sachdaten und Topologien (Nachbarschaftsbeziehungen) gegeben werden können.

Vektordaten werden häufig in räumlichen Datenbanken wie Oracle Spatial oder PostgreSQL/PostGIS bzw. dateibasiert, z. B. in Shape-Dateien, vorgehalten. Die digitale Erfassung einer Geometrie erfolgt vermessungstechnisch durch Erzeugung von Koordinaten am realen Objekt oder Digitalisierung aus analogen Unterlagen in einer GIS- oder CAD-Software.

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